Die Geschichte des Sammel-Kartenspiels beginnt 1993.
Zunächst nur als Insidertipp bekannt, machte sich die
komplexe Monsterschlacht bald einen Namen. Später
sprangen auch andere Entwickler auf den Zug auf,
bekanntestes Beispiel ist hier wohl Yu-Gi-Oh. Doch es
waren die Urväter von den Wizards of the Coast, welche
diese Form des Kartenspiels weltweit populär machten,
sogar so populär, dass man für bestimmte alte und
besonders seltene Karten sehr viel Geld ausgeben kann.
Doch das Augenmerk soll auf dem aktuellen Xbox-Live
Arcadetitel Duels of the Planeswalkers liegen. Auch
dieser spielt sich nach den klassischen Regeln und
Begebenheiten. Blutige Anfänger sollten jedoch nicht
abgeschreckt sein, denn gleich zu Beginn des Spiels steht
ein reichhaltiger Lernmodus zur Verfügung, der jedem
Einsteiger die Spielweise ausführlich näher bringt. Daher
ist es auch überflüssig die Regeln in diesem Test näher zu
erläutern, Kenner wissen was sie erwartet und allen
interessierten Anfängern sei gesagt: Man haut sich mit
Kreaturen, die in Kartenform dargestellt werden. Wichtig
ist allerdings, dass die fünf verschiedenen Grundfarben
schwarz, blau, weiß, grün und rot auch hier die Substanz
der Decks bilden, jede Spielfarbe steht dabei für eine
primäre Eigenschaft: Rot verkörpert z.B. Feuer, so dass
ein Spieler mit dieser Farbe eher mit Feuerbällen um sich
wirft. Natürlich lassen sich die einzelnen Spielfarben in
den Decks auch zu so genannten Dual-Decks oder auch
Tripple-Decks kombinieren.
Von weiß zu schwarz
Der Einstieg ist leicht, das Tutorial kann man auch gerne
überspringen und sich gleich mit den verschiedenen Modi
vertraut machen. Kein Weg führt aber an der Solospieler-
Kampagne vorbei, da wir dort mit Fortschreiten neue
spielbare Decks und Karten freischalten, andernfalls
sehen wir mit den Starterdecks nicht wirklich Land gegen
die Online-Konkurrenz.
Hier offenbaren sich jedoch gleich zwei Kritikpunkte am
Spiel. Zum einen wird auf jegliche Geschichte verzichtet,
Gegnercharaktere werden nicht vorgestellt und sind
einfach da, teils Fallobst, teils recht knackig, die KI ist
jedoch größtenteils in Ordnung. Zum anderen erhalten
wir zwar neue, mächtigere Decks und Spielkarten, wir
können unser Spieldeck allerdings nicht frei konfigurieren.
Yu-Gi-Oh hat es auf dem DS bereits vorgemacht, dass
das eigentlich kein Problem sein sollte und den
Wiederspielwert enorm hebt. Immerhin können wir
entscheiden, ob wir neu gewonnene Karten in unser Deck
aufnehmen möchten oder nicht, fröhliches
Herumexperimentieren mit vorhandenen Karten oder gar
Deck-Eigenkreationen bleiben uns jedoch verwehrt.
Solisten spielen die Kampagne oder versuchen sich in der
teils kniffligen Herausforderung, spaßiger wird’s mit einem
Kumpel, mit dem es sich kooperativ oder im Duell antreten
lässt. Herzstück ist jedoch der Online Modus, auch hier
kann man sich alleine oder mit einem lokalen Mitspieler
zusammen gegen die Welt in verschiedensten Modi
messen, sogar mit Ranglistenfunktion.
Einziger Knackpunkt hierbei: grundloses Verlassen des
Spiels wird nicht genug bestraft. So kommt es öfters vor,
dass wir in einem 4 Mann Duell plötzlich nur noch zu zweit
sind und hoffentlich geht nicht der Gastgeber, sonst ist
die Runde direkt vorbei.