Lunas Leidenschaft ist das Tanzen. Doch noch steht sie vor einem Scherbenhaufen, der ihr alle Wege zur Verwirklichung ihres Traumes zu versperren scheint: eine gescheiterte Beziehung, miese Jobs und das Leben in einer Kleinstadt. Erst als sie dem Tänzer G begegnet, wagt sie es, den Teufelskreis der Lethargie zu durchbrechen, und trainiert mit ihm zusammen für höhere Ziele: zunächst für einen Auftritt in einer Großraumdisco, der der Schlüssel für ein Musikvideo-Casting in Berlin werden könnte. Wären da nicht wieder ihre Zweifel.

Little Paris ist ein Film von Leidenschaft, die - wenn nicht ausgelebt - zu Unglück und Trauer führt. Die Protagonisten haben Träume die in kraftvollen Bildern modern und erfrischend undeutsch erzählt werden. Der Zuschauer beobachtet die feine Gradwanderung von Selbstverwirklichung und Selbstzerstörung ohne ein Urteil fällen zu müssen, da die Geschehnisse, wie im wirklichen Leben, unabänderlich und schicksalshaft ihren vorgeschriebenen Weg gehen. Sehenswert!

LITTLE PARIS ist ein kluger Film über die bittersüße Welt des Wettbewerbs. Neben einer klassischen Erfolgs- Tanz- und Adoleszenzgeschichte, in der die Heldin Luna aus ihren Enttäuschungen lernt und am Schluss in der Lage ist, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, machen vor allem die berührenden Geschichten der Nebenfiguren den Film zu einem atemberaubenden Stück Kino.

In jeder Szene schwingt eine große Sehnsucht mit, die den ganzen Film durchzieht: sei es der giftige Goldregen im Eigenheim, das nie fertig gebaut wird oder die Seerosen im Teich der unerfüllten Liebe  immer wieder gelingen der Regisseurin diese wunderbaren magischen Momente  diese, kombiniert mit einem Soundtrack zum Dahinschmelzen, machen den Film sehenswert und unvergessen.