Voller Gefühle und seelischer Exaltationen: Am Donnerstag wird das Politiker-Derblecken und Singspiel am Nockherberg nachgeholt.

Der 2. April ist der Namenstag des heiligen Franz von Paola, des Gründers des Paulaner-Ordens. Die Paulaner-Mönche, die sich 1627 in der Au angesiedelt hatten, brauten ein besonders süffiges Bier, was wiederum zur Gründung der Paulaner-Brauerei führte. Wenn also am 2. April, 19 Uhr, die Salvatorprobe nebst Politiker-Derblecken auf dem Nockherberg stattfindet, kann sich der Veranstalter, die Paulaner-Brauerei, zumindest auf den Heiligen-Kalender berufen.

Den üblichen Termin zu Beginn der Starkbierzeit hatte man ja verlegt, weil es als unpassend empfunden wurde, einen Tag nach dem Amoklauf von Winnenden ein fröhliches Trinkgelage zu feiern.

"Nach der Absage bin ich erst einmal in ein tiefes Loch gefallen, da wollte ich drei Tage lang nichts mehr vom Nockherberg wissen", sagt Schauspieler Michael Lerchenberg, der zum zweiten Mal in die Rolle des Bußpredigers Barnabas schlüpft. Aber mittlerweile steht er wieder unter Strom, und so fiebert Lerchenberg dem Auftritt entgegen: "Es ist ein irrsinniges Gefühl, wenn man da oben auf der Bühne steht und in die Gesichter der Politiker blickt, in denen sich bange Erwartung spiegelt."

Auch Eva Demmelhuber, die Regisseurin des Singspiels, ist froh, dass es endlich losgeht. Der Ersatztermin hatte einige ihrer Schauspieler in Verlegenheit gestürzt, weil sie am 2. April bereits andere Verpflichtungen hatten. Aber jetzt sind alle an Bord, um auf der als Ritterburg gestalteten Bühne die bayerischen und bundesdeutschen Politiker durch den Kakao zu ziehen.

Normalerweise wird das Spektakel wie ein Staatsgeheimnis gehütet, aber bei der Pressekonferenz am Mittwoch gab es schon mal eine Kostprobe. So viel darf man verraten: Die wunderbare Eva-Maria Höfling wird wieder die Grünen-Chefin Claudia Roth verkörpern und einen Auftritt voller Gefühle und seelischer Exaltationen hinlegen.