Jack Nicholson ist bekannt für Charakterrollen. Auch kann kaum ein Schauspieler so gekonnt "fies" sein, wie er. Und auch in "Besser geht`s nicht" spielt Nicholson wieder eine solche Charaktere: Der Schriftsteller Melvin Udall (Nicholson) schreibt Kitsch-Romane der besonderen Art. Nahezu jede Frau des Landes kennt seine schmalztriefenden Schnulzen - gerade ist sein 62. Buch dieser Art erschienen. Während in seinen Büchern alle Menschen freundlich, nett und verständnisvoll sind, ist Udall in Wirklichkeit ein wahres Ekel: Er hasst seinen schwulen Nachbarn und dessen schwarzen Freund und beschimpft sie als "Tunten". Der Hund des Nachbarn landet sogar im Müllschlucker (von wo er Gott sei Dank wieder gerettet werden kann) und die Nachbarin, eine "kräftige" Mexikanerin, muss sich seinen Spruch gefallen lassen, "in welcher Ficki-Ficki-Bar sie denn Englisch gelernt habe". Udall tyrannisiert seine Mitmenschen wo und wie er nur kann. Doch niemand weiss, dass er "krankhaft" veranlagt ist - und sogar zum Psychiater geht, um sich kurieren zu lassen. Er "kann einfach nicht besser"... und gibt sich wirklich alle Mühe, ein anderer Mensch zu werden. (PS: Dieses Argument sage ich unseren Mitarbeitern in der Firma auch immer - die glauben mir das nur nicht.) Es gibt eigentlich nur eine Person, für die Udall so etwas wie "Gefühle" hegt, die er eigentlich mag: Für die Kellnerin Carol (oskarprämiert: Helen Hunt) empfindet Udall heimliche Zuneigung. Und als diese eines Tages nicht mehr zu ihrer Arbeit erscheint, weil sie ihren schwer asthmakranken Sohn pflegen muss, unternimmt er alles, um sie wieder zurück zu bekommen. Er verpflichtet einen Spitzen-Arzt, übernimmt die gesamten Behandlungskosten... und kommt auf diese Weise Carol näher. Da sie sich ihm gegenüber verpflichtet fühlt, lässt sie auch seine taktlosen Bemerkungen über sich ergehen. Sie kann ja nicht wissen, dass es für Udall "einfach nicht besser geht". Mit der Zeit erlebt der manchmal sympathisch erscheinende "Kotzbrocken" eine regelrechte Wandlung vom Menschenhasser zum Menschenfreund. Er entdeckt sein Herz nicht nur für Carol, sondern auch für seinen schwulen Nachbarn und dessen kleinen Hund, den er zuvor ja in den Müllschlucker geworfen hatte. Eine wirklich erstaunliche Verwandlung - und von Regisseur James L. Brooks gekonnt inszeniert. Eine nette Komödie voller schwarzen Humors und bissiger Kommentare. Vielleicht nicht unbedingt für die ganz kleinen Familienmitglieder geeignet - insgesamt aber sehr unterhaltsam und "erfrischend".