Ein kleinkrimineller japanischer Jugendlicher begibt sich in die Obhut eines Gangsterbosses, um in dessen Clan Disziplin, Geduld und tugendhaftes Verhalten zu erlernen. Eineinhalb Jahre hat der Regisseur Jean-Pierre Limosin mit seiner Kamera den 20-jährigen Naoki begleitet, der ein Yakuza, ein Mitglied der japanischen Mafia, werden will - eine Welt, die Naoki bisher nur aus Filmen oder Büchern kannte. Der Film zeigt Naokis Initiationsjahr bei den Yakuza, das er im Clan des Paten Kumagai verbringt. Bei den Filmfestspielen in Cannes war "Young Yakuza" im Jahr 2007 außerhalb des Wettbewerbs zu sehen.

In den letzten zehn Jahren hat die Jugendgewalt in Japan dramatisch zugenommen. Naoki ist 20 Jahre alt und ebenfalls in den Sog dieser Bewegung geraten. In allen Bereichen hat er Niederlagen hinnehmen müssen, im schulischen, beruflichen und privaten Leben. Erst vor kurzem ist Naoki der Versuchung erlegen, die Kriminalität zu seiner Lebensgrundlage zu machen, was seine Mutter zur Verzweiflung bringt. Ihr Sohn hat ständig Probleme mit der Polizei. Auf Rat eines Freundes beschließt sie, ihren eigenen Sohn für ein Jahr der japanischen Mafia anzuvertrauen. Danach ist es an Naoki, sich zwischen Licht- oder Schattenseite zu entscheiden.

Zusatzinformation:
Bereits 1998 war der französische Regisseur Jean-Pierre Limosin mit seinem Film "Tokyo Eyes" bei den Filmfestspielen in Cannes in der Kategorie "Un Certain Regard" vertreten. Um seinen aktuellen Film "Young Yakuza" zu realisieren, musste der französische Filmemacher erst das Vertrauen des Mafia-Clans gewinnen, denn Kameras sind in diesem Milieu normalerweise unerwünscht. Dies gelang, indem er mit dem Chef des Clans bestimmte Vorgaben vereinbarte: "Ich habe Herrn Kumagai versprochen, einige Verhaltensregeln zu respektieren und ihm erklärt, dass ich nicht die Illegalität dieses Milieus und dessen Aktivitäten filmen möchte. Wir waren als Filmteam nicht da, um eine investigative Reportage zu drehen, sondern um ein cinematographisches Projekt zu verwirklichen", erklärt Jean-Pierre Limosin.

Frankreich, 2007
Regie: Jean-Pierre Limosin