Mitten im Nordatlantik, auf halbem Wege zwischen Island und Schottland, liegen die Färöer: 18 Felseninseln in der Einsamkeit des Meeres, auf denen das Leben der Menschen von rauher Natur bestimmt wird. Hunderttausende brütender Seevögel, atemberaubende Steilküsten und malerische Fjords kennzeichnen die Färöer. Doch die Idylle der grasbedeckten Häuser in der Hauptstadt Torshavn oder den kleinen Fischerdörfern trügt: Die 45000 Einwohner haben alles aufs Überleben konzipiert. Norwegische Wikinger besiedelten einst die baumlosen Inseln, die heute zu Dänemark gehören, aber eine eigenständige fähringische Kultur und Sprache bewahrt haben.

Über mehrere Wochen war ein Filmteam auf den Färöern, um den Charakter und verhaltenen Charme der Inseln und ihrer Bewohner aufzuspüren. Ein "Königsbauernhof", eine Familie, die eine Insel für sich allein hat, die kleinste Schule der Welt, das jährlich stattfindende Johannisfest und die wöchentlichen Ruderwettbewerbe sind einige Themen des Films. Es gelang auch, trotz großen Mißtrauens der Einheimischen, einen Grindwalfang zu beobachten. International als "blutrünstige Barbaren" geächtet, sehen die Fähringer im Walfang einen traditionellen Bestandteil ihrer Jahrhunderte alten Kultur. Die Färöer: ein Film, in dem die Menschen selbst viel zu Wort kommen, um ihr Leben zu beschreiben. Ein stimmungsvoller Film über ein kleines Archipel im Norden des Atlantiks.

Ein Film von Stefan Tolz