Die letzten wilden Kamele dieser Welt durchwandern nicht nur die afrikanischen Steppen oder arabischen Wüsten. Auch im Herzen Australiens leben die Höckertiere. Um genau zu sein: Dromedare! Im 18. Jahrhundert als Lastenträger eingeführt, haben sich mittlerweile mehr als eine halbe Million Tiere die endlosen, roten Wüsten zu eigen gemacht. Die genügsamen Vierbeiner teilen sich das Outback mit Kängurus, Dingos und dem Biologenpaar Jürgen und Birgit aus Deutschland.

Jürgen und Birgit tauschten 1984 die heimische Wohnung in Braunschweig gegen ein provisorisches Buschcamp in Zentralaustralien. Verheißungsvoll tauften sie es "Camelot" und dort forschen sie noch immer mit aller Leidenschaft an ihren "Dromis". Jürgen Heucke und Birgit Dörges sind die einzigen Wissenschaftler weltweit, die das Sozialgefüge frei lebender Dromedarherden unter die Lupe nehmen. Nach zwei Jahrzehnten staubiger Detektivarbeit, beginnt für die beiden Biologen das letzte aufregende Jahr in der Wildnis. Der einziehende Winter läutet die Hochsaison ein: es ist Paarungszeit im Reich der Kamele. Die Zeit, wenn die sonst gemütlichen Wiederkäuer ihre Gelassenheit verlieren und sich zu schäumenden Duellen herausfordern. Und es spitzt sich ein besonderer Kampf unter den mächtigen Bullen zu. Elvis, der neu hinzugewanderte Junggeselle mit dem größten Höcker im Land, versucht seinen Konkurrenten die Kameldamen auszuspannen. 360 Kilometer Entfernung bis zur nächsten Stadt, kein Strom, kein Telefon, kein fließendes Wasser, mörderische Hitze und unzählige Fliegen - Kamelforscher in Australien brauchen eine Portion Sturheit fürs Wüstenleben. Der Film porträtiert die beiden engagierten Biologen und ihre Studienobjekte, die mittlerweile so etwas wie ihre eigene Familie geworden sind.

Ein Film von Gisela Kaufmann und Carsten Orlt