Deutschland, 2000
WDR
Regie: Pall Steingrimsson

Vor mehr als tausend Jahren besiedelten die Wikinger Island. Sie brachten damals kleine, wendige und robuste Pferde mit, die heute zu den reinrassigsten Pferden der Welt gehören.

Als die Wikinger vor über tausend Jahren nach Island kamen, brachten sie kleine robuste Pferde mit. Runensteine und alte Sagen künden von den hervorragenden Eigenschaften dieser Tiere. Schon im Jahr 930 verbot ein Gesetz das Mitbringen neuer Pferde auf die Insel. Dadurch entwickelten sie sich in völliger Isolierung. Heute gehören sie zu den reinrassigsten Pferden der Welt. Eine Augenweide ist es, wenn die Isländer auf ihren Pferden im Tölt oder Rennpass, einem fliegenden Galopp, über die Insel reiten. Nur wenige Pferderassen beherrschen diese Gangarten.

Trittsicher, geschickt und mutig tragen die stämmigen Islandpferde ihre Reiter über schwierigstes Gelände. Sogar völlig unerfahrene Reiter können sich den gutmütigen Tieren anvertrauen. Da die Vierbeiner den Isländern Auto und Bahn ersetzten, investierte das Land bis ins 20. Jahrhundert kaum in den Straßenbau. Spektakulär geht es bei dem jährlichen Abtrieb der Pferde aus den Weidegründen in den Bergregionen zu. Auf dem anschließenden Pferdemarkt wird getauscht, gehandelt und gekauft. Die Isländer nennen sich "das Pferdevolk der Welt". "Ein Mann allein", heißt es hier, "ist nur ein halber Mann. Erst mit seinem Pferd wächst er über sich hinaus." Kein Wunder, dass fast jeder auf der Insel reiten kann und zwei Drittel der Bevölkerung ein Pferd besitzen.