Über die Grenzen der Schweiz hinaus wurde er als EMIL mit seinen Sketchen in der Rolle des Mannes von nebenan berühmt und gefeiert. "Wenn ich in der Schweiz bleibe, werde ich verrückt." Vor zehn Jahren wollte Emil Steinberger nur noch Mr. Nobody sein. Nach mehr als zwanzig Jahren auf der Bühne hatte er es leid, "ständig den Emil zu machen". Seine berufliche Laufbahn begann er zunächst in Luzern als Postbeamter, danach arbeitete er als Grafiker, Kino- und Theaterleiter und Schauspieler, bis er auf den Kabarettbühnen Berühmtheit erlangte. 1987 verabschiedete er sich endgültig von seiner legendären Kunstfigur, machte mit großem Erfolg Werbespots, bevor er 1993 nach New York ging. Hier genoss er die Anonymität, schrieb für verschiedene Zeitungen und das Fernsehen und nahm sich Zeit für Malerei, Fotografie und Literatur. 1999 kehrte er aus dem "Exil" zurück und lebt seitdem mit seiner zweiten Frau am Genfersee. Den jung gebliebenen 75-Jährigen reizt es bis heute, Menschen fröhlich zu machen. Die Neugier auf das Leben mit seinen komischen Seiten hat er mit "Emil" lange vorgeführt und nun vermittelt er sie in kabarettistischen Lesungen aus seinen Büchern "Wahre Lügengeschichten" (1999) und "Emil via New York" (2001). Gero von Boehm trifft sich mit dem Künstler, der am 6. Januar seinen 75. Geburtstag feierte, in den Schweizer Bergen. Unter anderem spricht Gero von Boehm dort mit Emil Steinberger über dessen großes Talent, Menschen zum Lachen zu bringen, dessen erfolgreichste Sketche und das Besondere an der Schweizer Mentalität.

Ein Film von Gero von Boehm 2008