Ham hieß der Schimpanse, der am 31. Januar 1961 als erster Affe zu Testzwecken in den Weltraum geschossen wurde. Im Training durchlief Ham fast dieselben Tests wie menschliche Astronauten. Er lernte, auf Licht- und Tonsignale zu reagieren und das Kontrollpult zu bedienen. Nach 18 Minuten im Weltall kehrte Ham wohlbehalten zur Erde zurück. Das Experiment wurde als großer Erfolg gewertet. Dies ist Hams Geschichte.

Nach dem Erfolg des ersten Satelliten "Sputnik" lag die Sowjetunion im Wettlauf um die Eroberung des Weltalls vorn. Die USA setzten deshalb alles daran, den ersten bemannten Flug der Raumfahrt durchzuführen. Wernher von Braun, der im Dritten Reich für die Wehrmacht und nach dem Krieg für das US-amerikanische Raumfahrtprogramm als Raketenkonstrukteur arbeitete, wollte dabei allerdings auf Nummer sicher gehen. Ein Schimpanse sollte vorher zu Testzwecken ins All geschossen werden.

Aus über 40 Artgenossen wurde Ham ausgewählt. Zur Vorbereitung durchlief er unter der Anleitung von Ed Dittmer ein Training, das dem der Astronauten weitgehend glich. Mithilfe von Orangensaft zur Belohnung für richtig ausgeführte Aufgaben und Stromstößen zur Bestrafung von Fehlern wurde Ham konditioniert.

Am 31. Januar 1961, zehn Wochen vor Yuri Gagarin, wurde Ham in einer MK-2-Rakete in den Weltraum geschossen. Wegen eines Navigationsfehlers wurde er viel stärkeren Kräften als geplant ausgesetzt. Trotzdem bediente er alle seine Hebel und konnte drei Stunden nach der Landung im Ozean geborgen werden. Ed Dittmer erzählt, dass Ham ihn nach der Rückkehr vor Freude fast umgeworfen hätte. Primatenforscher sagen allerdings über die Mission, sie hätten nie größere Panik im Gesicht eines Schimpansen gesehen. Ham starb 22 Jahre später in einem Zoo in North Carolina.