Krallen wie Steigeisen, ein Schnabel wie ein Eispickel und unscheinbar oliv gefärbtes Gefieder - das ist der Kea, der einzige alpine Papagei der Welt.

Neugier gepaart mit Intelligenz und Lernvermögen sind seine stärksten Waffen. Diese Kombination hat ihn zu einem Überlebenskünstler in den Neuseeländischen Alpen gemacht.

In der einsamen Bergwelt brüten die Keas im tiefsten Winter ihren Nachwuchs aus und beginnen pünktlich zum Frühlingsbeginn mit der Erziehung der ungestümen Jungen. Eine Eigenschaft zeichnet jedoch Erwachsene und Nachwuchs gleichermaßen aus: der Spieltrieb. Das hat ihnen auch den Spitznamen "Clowns der Berge" eingebracht.

Doch neben Erheiterung sorgen die Keas auch für Ärger. Längst haben sie begriffen, dass in der Nähe von Menschen gute Beute zu machen ist. Und so wird sorgfältig alles untersucht, was Touristen oder Wintersportler unbewacht stehen beziehungsweise liegen gelassen haben: Autos, Zelte, Lebensmittel - nichts ist vor dem frechen Federvieh sicher und wird mit spitzen Krallen und kräftigem Schnabel zerlegt und auf Verwertbarkeit geprüft. Wenn die Keas fündig werden und auf den Geschmack gekommen sind, erkennen sie eine gute "Futterquelle" sogar wieder und geben das Wissen an die Nachkommen weiter. Diese Lernfähigkeit erleichtert es den cleveren Vögeln, in der unwirtlichen Bergwelt zu überleben.