Was bewegt Papst Benedikt XVI.? Im doppelten Sinne: Was bewegt ihn - und was bewegt er? Sein 80. Geburtstag am 16. April 2007 fällt fast auf den Tag genau mit dem zweiten Jahrestag seiner Wahl zum Papst zusammen. Das Pontifikat Benedikts XVI., das zunächst vor allem im Zeichen der Kontinuität mit seinem Vorgänger stand, hat in letzter Zeit deutlich an Profil gewonnen. Besonders in vier Bereichen hat Joseph Ratzinger Akzente gesetzt: In der eigenen Kirche schreibt er die Substanz des Glaubens fest, um das Selbstbewusstsein der Gläubigen zu festigen; in der Ökumene skizziert er die Problemthemen schärfer als sein Vorgänger.

In der Auseinandersetzung mit anderen Religionen sucht er weniger nach Gemeinsamkeiten, als dass er den Blick auf ihren kulturellen Beitrag zum Weltfrieden und zur Werteerziehung fokussiert. "Religion und Vernunft" ist ein weiteres Thema, in das er jedes Gespräch zwischen den Konfessionen und den Religionen einbindet: Denn die Frage, ob es vernünftig ist, an Gott zu glauben, sieht er als entscheidend für die Zukunft des Christentums an. Inwieweit es Papst Benedikt XVI. gelungen ist, diese Themen mit seinen Initiativen voranzubringen, dazu gibt es unterschiedliche Einschätzungen. Claus Singer lässt die wichtigsten Stationen Revue passieren und interviewt Beobachter und Betroffene, Anhänger wie Kritiker des Papstes. Außerdem beschreibt der Filmautor den stillen Umbau der Kurie und die Linie der neuen Personalpolitik.