9. Juli 2006 - Endspiel um die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland. Die Organisatoren haben für den Höhepunkt der WM ein Stadion ausgesucht, in dem sich, wie in kaum einem anderen, die wechselvolle deutsche Geschichte spiegelt. Der Film erzählt die Geschichte des Berliner Olympiastadions mit historischem und neuem Filmmaterial und mit Zeitzeugenaussagen, darunter auch einem der Fackelträger bei den Olympischen Spielen 1936.
Schon 1913 entsteht auf Initiative von Kaiser Wilhelm II. am Westrand von Berlin-Charlottenburg das "Deutsche Stadion" als Vorläufer des Olympiastadions. In den 30er Jahren lässt es Hitler abreißen und ordnet an dieser Stelle den Neubau einer riesigen Stadionanlage an. Am 1. August 1936 wird sie gemeinsam mit den XI. Olympischen Sommerspielen eröffnet - es ist die einzige vollständig realisierte Großanlage des "Dritten Reiches". Das Deutsche Reich präsentiert sich in Berlin noch als mächtige, aber friedliebende Nation, wenige Jahre später marschieren deutsche Soldaten in die Nachbarstaaten ein. Am Ende des Krieges wird das Olympiastadion zum Schauplatz blutiger Kämpfe zwischen "Volkssturm" und "Roter Armee". Nach dem Krieg nutzen die britischen Alliierten das Stadion als Hauptquartier und Paradeplatz und bis in die 90er Jahre ist es immer wieder Schauplatz der Auseinandersetzung zwischen Ost und West, BRD und DDR. Aber 1990 wird hier symbolisch auch die Wiedervereinigung gefeiert, mit einem Spiel der beiden Traditionsvereine Hertha BSC (West) und 1. FC Union (Ost). Ab 2000 wird das Stadion grundlegend modernisiert und am 31. Juli 2004 eingeweiht.

Dokumentation von Michael Dittrich (2006)