Ein Neuanfang in Afghanistan ist erst möglich, wenn das Land frei ist von Minen, Granaten und Nato-Streubomben. Mit den Gefahren durch die Minenfeldermüssen die Menschen dort seit mehr als 20 Jahren leben. Jährlich kommen im Land Hunderte, vor allem Kinder, durch Minenunfälle ums Leben. Die wenigen inländischen Projekte, die sich mit dem Problem befassen, verfügen weder über ausreichendes Equipment, noch über das notwendige "Know-How" zur Entschärfung von Munition. Anti-Panzer und Anti-Personenminen sind landesweit verlegt. Und sie ausfindig zu machen, ist mehr als schwierig! Vera Bohle ist die einzige deutsche Frau, die Minen räumt. Sie entschärfte schon Kampfmittel in Mosambik, im Kosovo und zuletzt im vom Krieg verwüsteten Afghanistan. Mit 29 hängte sie ihren Job als Journalistin an den Nagel und ging zur Sprengschule nach Dresden. Hier lernte sie alles über Kampfmittel, Sprengtechnik und ihre Entschärfung. Seit dieser Zeit ist sie auch für "help», der Hilfs-organisation zur Selbsthilfe tätig. "Nur berichten war mir nicht genug, ich wollte die Situation der Menschen verbessern, was für Flüchtlinge tun. Es ist einfach das Gefühl, dass man was Positives macht, dass man ein Ergebnis am Ende des Tages hat. Und dass man daran mitarbeitet, ein Land aufzubauen. Bei "help" schätzt sie besonders den integrierten Ansatz, das Verbinden von sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung. "Die Minen müssen beseitigt sein", so Bohle, "sonst ist die Rückkehr der Menschen und ihre Reintegration nicht möglich. "Auch Vera Bohle muss immer wieder die Schulbank drücken, um neues Kampfmaterial kennen zu lernen, zuletzt vor ihrem ersten Minenräumeinsatz in Afghanistan im Januar 2002. Mit den frisch erworbenen Kenntnissen reiste sie im Mai 2002 wieder an den Hindukusch, um afghanischen Frauen das Kampfmittelräumen beizubringen. Der Film begleitet Vera Bohle auf die Minenfelder und zeigt sie bei ihrem verantwortungsvollen Job - sollten ihre Schülerinnen einen falschen Schrittwagen, kann das den Tod bedeuten.