Frankreich - Made in USA
Release: Frankreich - Made in USA
- Datum: 18.07.2007
Dokumentation Frankreich 2007
Nach der Unterzeichnung des Nordatlantikvertrages im Jahr 1949 steigt die Zahl der in Europa stationierten amerikanischen Soldaten massiv an.
Frankreich nimmt zwischen 1950 und 1967 zum ersten Mal in seiner Geschichte in Friedenszeiten ausländische Streitkräfte auf. Ab 1949 errichtet die US-Armee rund 15 Luftwaffenstützpunkte, die den Nachschub der Truppen in Deutschland, das heißt in nächster Nähe zum sowjetischen Feind, sichern sollen. Zwischen 1953 und 1958, auf dem Höhepunkt dieser Präsenz, leben ungefähr 100.000 amerikanische Soldaten, US-Beamte und ihre Familien in Frankreich. Gemeinden wie Châteauroux und Chaumont erleben ihr Goldenes Zeitalter, denn in den Stützpunkten sind beinahe 28.000 französische Zivilpersonen beschäftigt.
Als sich Staatspräsident General de Gaulle 1959 gegen die Lagerung amerikanischer Kernwaffen in Frankreich ausspricht, beginnen die Amerikaner mit dem Abzug ihrer Truppen. Und nach dem Austritt Frankreichs aus der NATO 1966 müssen alle amerikanischen Stützpunkte geräumt werden.
Welche Spuren und Einflüsse hat die beinahe zwei Jahrzehnte währende Präsenz der Amerikaner in Frankreichs Gesellschaft und Kultur hinterlassen? Der tägliche Kontakt der Franzosen mit den GIs und ihren Familien, die in den Kinos gezeigte amerikanische Werbung, die Konsumgüter aus den USA, all das vermittelt vielen Bewohnern eines vom Krieg physisch und moralisch zerstörten Landes - vor allem der jungen Generation - den Eindruck von Wirklichkeit gewordenen Hoffnungen, Träumen und Utopien. Für andere, zum Beispiel die Kommunisten, stellt die Präsenz der Amerikaner einen Pakt mit dem Teufel dar. In der Faszination vieler Menschen für den amerikanischen Lebensstil sehen sie eine Art Unterwerfung und "Coca-Colonisation", gegen die sie sich zur Wehr setzen.
Überall skandieren sie den berühmten Spruch "US Go Home!"So existieren zwei grundverschiedene Welten nebeneinander: einerseits die von Materialismus und Überfluss gekennzeichnete Moderne einer erobernden Nation, andererseits eine landwirtschaftlich geprägte Gesellschaft, die nach den Entbehrungen des Krieges vor ihrem Niedergang steht. Wie hat sich das auf das kollektive und individuelle Gedächtnis ausgewirkt? Wie wirkt der für die Franzosen ganz neue Jugendkult der Amerikaner?
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges verbinden die Franzosen den Marshall-Plan der Amerikaner mit schnellem Wirtschaftswachstum und dem Wiederaufbau eines durch die Besatzung physisch und moralisch zerstörten Landes. Außerdem nimmt die amerikanische Lebensweise durch die zahlreichen in Frankreich stationierten GIs zunehmend Einfluss auf die französische Gesellschaft. So finden viele Jugendliche ihre Helden in Hollywoodfilmen, im Jazz und Rock 'n' Roll. Die Dokumentation gibt historisch, gesellschaftlich und kulturell Einblick in diese widersprüchliche Zeit, in der hinter der ständigen Zurschaustellung des "American Way of Life" der Kalte Krieg geführt wurde.
Filmemacher und Regisseur Bob Swaim ist Ethnologe und einer von vielen amerikanischen Künstlern, die sich in Frankreich niedergelassen haben. Vor seinem Kunststudium besucht er am Collège de France Vorlesungen von Claude Lévi-Strauss. Er produzierte diverse Dokumentar-, Werbe- und Kinofilmen für ein breites Publikum, unter anderen "La balance - Der Verrat" und "Half Moon Street".
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