Zwischen den Seilen - Legendaere Boxkaempfe und ihre Geschichte
Release: Zwischen den Seilen - Legendaere Boxkaempfe und ihre Geschichte
- Datum: 07.07.2007
Das Special ist ein außergewöhnlicher Querschnitt durch die Geschichte des Boxens. Im Mittelpunkt stehen legendäre Kämpfe, die diesen Sport revolutionierten. Die entscheidenden Ringszenen werden nicht nur in voller Länge gezeigt, sondern auch von Zeitzeugen, ehemaligen Trainern und Boxexperten kommentiert und analysiert. Das Ergebnis ist ein packendes Porträt des Schwergewichtboxens und seiner legendären Champions innerhalb und außerhalb des Rings.
Es ist ein gnadenloser Sport: ein Kampf Mann gegen Mann, bei dem nur einer gewinnt. Vielleicht ist Boxen deshalb eine der populärsten Sportarten der Welt. Dieser Film zeigt die legendärsten Boxkämpfe aller Zeiten – und was sich innerhalb und außerhalb des Rings ereignete. Den Kampf Schmeling gegen Louis und die Politik, den „Thriller in Manila“, bei dem sich Ali und Frazier beinahe zu Tode prügelten und Mike Tysons letzten Fight gegen Lennox Lewis – sowie die Vermarktung eines „bösen Boxers“ ...
Er verdrängte 1938 sogar Adolf Hitler aus den Schlagzeilen der internationalen Presse: Für einige Wochen war der deutsche Schwergewichtsboxer Max Schmeling der bekannteste Deutsche der Welt. Sein Titelkampf gegen den amtierenden Weltmeister Joe Louis war mehr als nur ein Boxkampf. Hier traten nicht nur zwei der besten Schwergewichtler gegeneinander an, sondern Nazi-Deutschland gegen die USA, eine Diktatur gegen die freie Welt, schwarz gegen weiß. Es war ein Boxkampf geprägt vom Nationalismus, in dem beide Boxer eine Rolle spielen mussten. Max Schmeling als instrumentalisierte Galionsfigur für „die neue Herrenrasse“ und Joe Louis als Hoffnung der freien Welt, der auch für die Anerkennung der Schwarzen in Amerika kämpfte.
Rassismus spielte in der Geschichte des Boxens schon immer eine große Rolle. Lange Zeit suchte man nach der „großen, weißen Hoffnung“ um die Dominanz der schwarzen Boxer zu brechen. Schwarze Boxer wurden oft dämonisiert und eingeschränkt – wie Muhammad Ali, dem die Boxlizenz in den 60er Jahren entzogen wurde, weil er den Wehrdienst in Vietnam verweigert hatte. Doch Ali hatte die Medien auf seiner Seite. Er inszenierte sich selbst wie kein anderer zuvor und ernannte sich selbst zum „größten Boxer aller Zeiten“. Entscheidenden Anteil daran hatte auch der legendäre Titelkampf gegen einen seiner härtesten Gegner, Joe Frazier, der als „Thriller in Manila“ in die Boxgeschichte einging. Ali stilisierte sich im Vorfeld des Kampfes als Vorkämpfer für die Bürgerrechte der Schwarzen und bezeichnete seinen Gegner Joe Frazier als Gorilla und Sklaven des weißen Mannes. Als sich die beiden schließlich im Ring gegenüber standen, wollte sich Frazier für die Demütigungen rächen – und es kam zu einer 14 Runden andauernden Ringschlacht. Dieser Kampf prägte das Boxen als Massenspektakel und Medienevent – und warf die Frage auf, wie weit man gehen darf, um die Bedürfnisse des Publikums nach einer brutalen Ringschlacht zu erfüllen. Beide Boxer waren nach diesem Fight psychisch und physisch gezeichnet. Ali sagte später, er wäre dem Tod noch nie so nahe gewesen, wie in diesem Kampf.
Doch beim Boxen braucht es nicht nur Blut, Schweiß und Tränen sondern auch einen Bösen. Niemand erfüllte diese Rolle perfekter als Mike Tyson in den 80er Jahren. Das Boxen war endgültig ein Millionenbusiness geworden – und um Kämpfe zu vermarkten war ein Böser notwendig, der das Publikum gleichzeitig abstieß und faszinierte. „Iron-Mike“ war die ideale Besetzung: ein Straßenkind mit unzähligen Vorstrafen und ein begnadeter Boxer mit einem unglaublich aggressiven Boxstil. Sein väterlicher Freund und Trainer Cus D’Amato formte ihn zum jüngsten Schwergewichts-Champion aller Zeiten. Doch der Tod seines Mentors Cus war auch das K.O. für Mike Tyson – im Ring sowie im privaten und öffentlichen Leben.
http://www.bbcgermany.de/EXKLUSIV/programm/sendung_552.php
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