Jedes Kind kennt Robben als gelehrige Zirkustiere, die zur Unterhaltung eines Publikums jonglieren, springen, tanzen und applaudieren. Die Meeressäuger mit den riesigen, sanften Augen und dem weichen Fell werden dazu dressiert, den Menschen zu amüsieren. Ein Clown - das ist ein Bild, das viele von der Robbe haben. Die Dokumentation zeigt, dass die Wirklichkeit in freier Wildbahn völlig anders aussieht.

In den Zirkuszelten der Welt und in vielen Vergnügungsparks verzaubern dressierte Robben mit ihren akrobatischen Kunststücken die Zuschauer. Doch wie sieht das Leben der Meeressäuger in freier Natur aus?
Im riesigen Eismeer der Antarktis zeigt die Pelzrobbe ihr wahres Gesicht. Halb als Fiktion und halb als Tierdokumentation wird die Geschichte eines jungen Robbenmännchens erzählt, das als Zufluchtsort eine entlegene Vulkaninsel im wilden Ozean der südlichen Halbkugel gewählt hat. Hierbei lernt die Robbe viel aus den eigenen Erfahrungen. Als Autodidakt durchläuft sie über Jahre mehrere Etappen, bis sie zu einem starken Robbenmännchen heranwächst.
Bald nach der Geburt auf den schwarzen Felsen zieht es die Jungtiere ins offene Meer, wo sie das Schwimmen in stürmischer See üben. Sie lernen zu jagen und zu kämpfen, günstige Gelegenheiten abzupassen, den strategisch jagenden Delfinen Tricks abzuschauen und den mörderischen Kiefern ihres Fressfeindes, des Schwertwals, zu entgehen. Die Robbe muss viel lernen, um in der feindseligen Natur zu überleben. Ihre Schule ist der Ozean, und als Lehrmeister hat sie nur sich selbst.
Die Dokumentation erläutert die biologische Natur eines letztlich wenig bekannten Raubtieres in seinem natürlichen Lebensraum und behandelt darüber hinaus die Evolutionsgeschichte mit einem neuen, modernen Ansatz.

ZUSATZINFORMATION

Mehrere Drehteams arbeiteten knapp sechs Jahre lang unter Extrembedingungen an der Dokumentation. Die Dreharbeiten im offenen Meer vor Patagonien und auf den Prinz-Edward-Inseln, einem über 1.000 Kilometer südlich von Südafrika gelegenen Archipel, waren äußerst schwierig.
Auch die für den Film arrangierte Musik beschreitet neue Wege: Man sieht eine Robbe als Hauptdarstellerin einer Rap-Szene, während sich ein Pinguin im Takt von Reggae-Rhythmen wiegt.

Dokumentation, Frankreich 2006, ARTE F, Erstausstrahlung
Regie: François de Riberolles