An einer der einsamsten Landstraßen der USA, dem Highway 50, liegt genau auf der Grenze von Nevada und Utah, 200 Meilen nördlich von Las Vegas, das Motel „Border Inn“. Atemberaubende Landschaft, Cowboys, Rinderherden und vereinzelte Besiedlungen prägen hier in über 2.000 Meter Höhe das weite amerikanische Land. Das „Border Inn“ ist mit Tankstelle, Restaurant, Motelzimmern und Spielautomaten Zwischenstopp für Durchreisende, aber vor allem ist es weit und breit der einzige soziale Treffpunkt für die hier lebenden Menschen. Denys Koyle leitet das Motel schon seit über 20 Jahren. Sie kennt hier jeden. Bei Denys trifft man sich, erfährt bei einem Kaffee alle Neuigkeiten, und abends trinken die Cowboys hier ihr Bier. Der Hauptumsatz hier wird allerdings mit den Spielautomaten gemacht. In Nevada ist Glücksspiel erlaubt, in Utah nicht.

Jeden Frühsommer treiben die Cowboys mit Pferd und Lasso ihre weit verstreuten Rinder zusammen und brennen den neugeborenen Kälbern ihre Familienbrandzeichen ein. Noch immer ist in diesem abgelegenen Teil der USA der Viehdiebstahl das am meisten geächtete Verbrechen. „Ein Fremder sieht hier nur Rinder und Gestrüpp. Entweder du hasst es hier oder du liebst es hier, und ich liebe es hier“, sagt Dave Baker, während er auf der Veranda seines Hauses riesige Steaks auf dem Grill wendet. Die Bakers sind die reichsten Rancher der Gegend. So weit das Auge reicht, erstreckt sich ihr Land. Morgens fliegt Dave mit seinem Flugzeug über das weite Land und sucht nach seinen umherziehenden Rindern, um den Cowboys genaue Anweisungen zu geben.

Ein Film von Peter Moers und Jörg Daniel Hissen