1. Wo Wölfe heulen
Hin und wieder machen Geschichten von auftauchenden Wölfen in Deutschland die Runde. Sofort wecken sie Ängste. Eigentlich gilt dieses Raubtier im besiedelten Mitteleuropa als ausgerottet. Im Baltikum dagegen waren Wölfe nie ganz verschwunden. Oft genug werden sie dort sogar in Nähe von Dörfern gesichtet, denn eine großräumige Wildnis ohne Zersiedlung der Landschaft fehlt inzwischen auch in den baltischen Staaten. Aber noch finden Wölfe in den Wäldern Biber, Hirsche, Wildschweine und Elche zum Jagen. Genau dieser Speisezettel ist es, der Wolf und Mensch zu Konkurrenten, zu Feinden macht. Denn entdecken Wölfe nicht mehr genug Wildtiere zum Fressen, fallen sie auch Weidevieh an. Das sind die Konflikte, weshalb die grauen Räuber immer wieder getötet werden. Im Baltikum finden bis in die Gegenwart jährliche Jagden auf sie statt. Der Film berichtet vom heutigen Leben der Wölfe in Estland, Litauen und Lettland.

2. Dem Biber auf der Spur
Ein bemerkenswertes Comeback gelang den Bibern im Baltikum. Man schätzt den dortigen Bestand inzwischen wieder auf mehr als 150.000 Exemplare. Ganz anders sah es vor 100 Jahren aus, da lebten in Europa und Asien insgesamt wahrscheinlich nur noch 1000 dieser Tiere. Zu groß war damals die Nachfrage nach ihren Pelzen und dem Bibergeil gewesen. Vor allem Forstleute mochten in der Vergangenheit diese exzellenten Nager überhaupt nicht, können Biber doch eine Waldlandschaft sehr stark verändern. Viel Holz benötigen sie allein für ihre Behausungen, mächtige Burgen, und ihre teilweise gigantischen Dammbauten. Dazu Stämme selbst von einem Meter Durchmesser umzulegen, macht ihnen nichts aus. Diese Gewohnheit, überall Gewässer anzustauen, flutet das Land und es vernichtet zusätzlich Bäume, weil die Gegend versumpft. Heute sehen viele baltische Förster die Biberaktivitäten mit anderen Augen, denn neben verschiedenen Tieren und Pflanzen profitieren sogar wir Menschen von den "Holzstapeleien" der Tiere. Der Film beleuchtet die Rückkehr der Biber in die baltischen Staaten und zeigt, welche Bedeutung wir heute dem etwa metergroßen Nager in der Natur beimessen.