Der Mensch braucht die Biene und die Biene braucht den Menschen - und aus dieser symbiotischen Gemeinschaft profitieren beide. Im Frühjahr melden alarmierende Nachrichten aus Übersee, dass etwa 70 Prozent der Bienen in den USA, von der Ost- bis zur Westküste, spurlos verschwunden sind. Ursache unbekannt. Sind es Pestizide, Milben, Viren, Handy-Strahlen oder der Anbau von genetisch veränderten Pflanzen, die zu einem Massensterben der Bienen geführt haben?

Wo sind also die Bienen geblieben? Erwachsene Bienen verlassen den Stock und lassen die junge Brut und den Honig zurück. Tote Schwärme wurden in der näheren Umgebung bisher noch nicht gefunden. Inzwischen arbeiten internationale Experten an der Entschlüsselung des Rätsels, das in Fachkreisen "Colony Collapse Disorder", genannt wird. Daran dürfte vor allem auch die Landwirtschaft interessiert sein, deren ökonomischer Schaden durch den Verlust der Bienen nur schwer zu beziffern ist. Experten schätzen, dass alleine in den USA die Honigbienen unzählige Pflanzen befruchten, deren Ertrag auf 15 Milliarden US-Dollar geschätzt wird. Eine fehlende Bestäubung hätte fatale Folgen und diese würden sich wiederum auf andere Ökosysteme auswirken.

delta beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Bienensterbens, richtet den Blick aber auch auf soziobiologische Erkenntnisse, zum Beispiel wie sich ein Bienenvolk selbst organisiert oder welche kognitiven Fähigkeiten die fleißigen Tiere haben. Kann ein Bienenstaat ein Modell für technologische Entwicklungen sein? An der Grazer Universität sollen millimetergroße Miniroboter nach dem Vorbild von Bienen gebaut werden. Welche Visionen und Absichten werden mit einem fliegenden Roboterschwarm verfolgt?