Er selbst hat seine Wurzeln immer verleugnet, doch auch Adolf Hitler hatte Verwandte, deren Schicksale verknüpft waren mit seinem Aufstieg und Untergang. Sein Halbbruder Alois betrieb in Berlin ein Restaurant und machte gute Geschäfte, viele der Gäste erhofften sich Vorteile durch seine Verwandtschaft mit dem 'Führer'. Neffe William Patrick trat in der amerikanischen Wochenschau auf und erklärte seinem Onkel, dem 'gefährlichsten Mann der Welt', den Krieg. Hitlers Schwester Paula blieb bis zum Schluss ihrem Bruder treu und fand auch bei ihrer vorübergehenden Festnahme durch US Soldaten 1945 in Berchtesgaden kein kritisches Wort über den Diktator. Adolf Hitler hatte die Geschichte seiner Familie stets verfälscht, verdeckt, verschleiert und Veröffentlichungen untersagt. Die Familiengeschichte über drei Generationen war geprägt von inzestuösem Verhalten, Bigamie und Kriminalität.

Die Propaganda stilisierte Adolf Hitler in seiner Führerrolle zu einer Kunstfigur ohne Herkunft und Familie. Die Verwandten bewunderten ihn, aber die Zuneigung blieb einseitig persönliche Begegnungen mit Geschwistern lehnte er ab, der lose Kontakt erfolgte durch SS Boten. Für viele nähere und entfernte Verwandte erfüllten sich die Hoffnungen nicht, die sie mit dem politischen Aufstieg Adolf Hitlers verbanden. Sie hatten Schicksale wie Millionen andere auch: Neffen, Großneffen und Großcousins fielen im Krieg oder kamen in Gefangenschaft. Eine entfernte Cousine Hitlers wurde als Geisteskranke in der Nazi Vernichtungsanstalt Hertheim vergast. Die Dokumentation von Kai Christiansen und Wolfgang Zdral beschreibt Herkunft und Prägung Adolf Hitlers und unternimmt eine Spurensuche bei den Verwandten im Waldviertel, bei Nachbarn und Vertrauten. Der Film beruht auf Gesprächen mit Zeitzeugen, die zum Teil noch nie im Fernsehen zu sehen waren, und zeigt bisher unbekanntes Archivmaterial.