Dokumentation, Deutschland / Großbritannien 1996
Regie: Chris Hunt

In seinen Rollen ist er sowohl hart und egoistisch als auch sensibel und verletzlich, oft mit einem unbeugsamen Charakter und eigenwilliger Moral ausgestattet. Doch wer war Humphrey Bogart wirklich? Der Dokumentarfilm nähert sich dem Privatmenschen Bogart mit den Augen seines Sohnes. Stephen Bogart, der seinen Vater im Alter von acht Jahren verlor, versucht, in der Erinnerung eine Brücke zu schlagen zu dem Mann, der als Mythos des Kinos allen unzugänglich zu sein scheint.

Für den 1949 geborenen Stephen Bogart galt Vater Humphrey Bogart lange Zeit ebenso als fern gerückte Ikone des Kinos wie für die Fans des Mannes, der in seinen Rollen oft schwierige Einzelgänger darstellte. Ende der 80er Jahre beschloss Stephen Bogart, dem Mythos seines Vaters nachzuforschen und damit auch seine eigene Vergangenheit zu erkunden. Er arbeitete sich durch ein wirres Gestrüpp von Anekdoten und Legenden, von Heldengeschichten und Mystifikationen. Über Gespräche mit Freunden und Bekannten, mit Arbeitskollegen und Regisseuren des "coolen Stars" Humphrey Bogart unternahm der Sohn einen Annäherungsversuch an den Mann, der im wirklichen Leben seine Rollen scheinbar weiter zu spielen schien.
Im Jahr 1995 veröffentlichte Stephen Bogart diese Erinnerungsarbeit als eine ganz persönliche Biografie des Mannes, der ihm - rein äußerlich - so überaus ähnlich gewesen war. Der Dokumentarfilmer Chris Hunt vollzieht gemeinsam mit Stephen Bogart noch einmal diese Reise in die persönliche wie in die filmgeschichtliche Vergangenheit.

ZUSATZINFORMATION
In dem Dokumentarfilm kommen die Ehefrauen Humphrey Bogarts - allen voran Stephen Bogarts Mutter Lauren Bacall - zu Wort. Freunde und Kollegen sprechen über das Phänomen Bogart, der sich selbst am liebsten als "hart arbeitenden Profi" sah, der es geschafft hatte, im rauen Dschungel Hollywood zu überleben.
Eine zentrale Rolle spielen in dem Porträt Ausschnitte aus den fünf Filmen, die Humphrey Bogarts Weltruhm begründeten. Aber auch sein Verhalten in der Zeit der geistigen Inquisition der McCarthy-Ära, seine Rolle als zynischer Possenreißer oder als Whiskey liebender Nachtschwärmer werden thematisiert.