In der Nähe von Amsterdam liegt die dem Meer abgerungene Ebene Oostvaardersplassen. Hier realisieren niederländische Naturschützer ein ungewöhnliches Projekt. 3.000 Huftiere leben in freien Herden ohne menschliche Einflussnahme. Ziel des Projektes ist die Schaffung eines natürlichen Lebensraumes.

In Deutschland gilt der Wald als Inbegriff der Natur. Aber ist der Wald auch die natürliche Landschaft Mitteleuropas? Vermutlich nicht.
Lange bevor Menschen rodeten, taten es Tiere. Ähnlich wie heute noch in den afrikanischen Savannen zerstörten sie Bäume und sorgten für offene und abwechslungsreiche Landschaften. Jetzt kehren die vierbeinigen Landschaftspfleger mit menschlicher Hilfe zurück. Nur eine halbe Stunde von Amsterdam entfernt liegt Oostvaardersplassen, eine weite, dem Meer abgerungene Ebene. Dort verwirklichen niederländische Naturschutzvisionäre eine revolutionäre Idee: Circa 3.000 große Huftiere, Rothirsche, Wildpferde und Wildrinder, leben in dieser Küstenlandschaft wie ihre urzeitlichen Vorfahren. Menschen greifen fast nicht ein.
Die Dokumentation zeigt die Schönheit dieser Wildnis aus zweiter Hand und dokumentiert das Leben der großen Huftiere und der vielen kleineren Bewohner von Oostvaardersplassen.
Auch in den Lippe-Auen bei Soest in Westfalen und in der ungarischen Hortobágy-Puszta, dem letzten großen natürlichen Steppengebiet Mitteleuropas, gibt es ähnliche Projekte.
Die Dokumentation stellt die brisante Frage, ob wirklich jährlich viele Milliarden Euro ausgegeben werden müssen, damit Landwirte die Kulturlandschaft erhalten, oder ob es nicht andere Möglichkeiten gibt.

Dokumentation, Deutschland 2006, WDR
Regie: Gerd Weiss, Kamera: Gerd Weiss