Das Herz schlägt nicht mehr, Lunge, Leber, Niere haben aufgegeben. Mit multiplem Organversagen wird der 33-jährige Olaf B. in das Deutsche Herzzentrum Berlin eingeflogen. Das war im August 2003. Heute, nur ein Jahr später, macht Olaf B. wieder Ausflüge, genießt das Leben, seine Augen leuchten optimistisch - dank seines Kunstherzens. Es ist ein so genanntes Excor, medizinisch korrekt: eine herzkreislaufunterstützende Pumpe, die an den Herzmuskel angeschlossen wird und ihm die Arbeit abnimmt. Diesen Pumpen gehört die Zukunft der Herzmedizin, davon ist Prof. Dr. Hetzer, Leiter des Deutschen Herzzentrums Berlin, überzeugt. Denn Herz- und Kreislauferkrankungen nehmen zu, in modernen Dienstleistungsgesellschaften sind sie die Todesursache Nummer eins. Die Anwärter auf ein Spenderherz werden immer mehr - bei sinkender Bereitschaft in der Bevölkerung, Organe nach dem Tod zu spenden. Manchmal warten Patienten bis zu zwölf Monate lang auf ein Herz, viele überleben das Warten nicht. Deshalb hat die Wissenschaft Kunstherzen entwickelt; sie sollen die Wartezeit auf ein Spenderherz überbrücken, es im besten Fall sogar ersetzen.

Erst seit rund fünf Jahren gibt es diese Chance, die Patienten - wie Olaf B. - wieder ein halbwegs normales Leben erlaubt. Auch Dieter H. genießt sein Leben wieder. Vier Monate kämpfte er zwischen Leben und Tod, heute fährt er mit dem Moped einkaufen. Sein Problem: Er ist 68 Jahre alt - zu alt für ein Spenderherz. Sein Leben hängt also definitiv an der Maschine - aber zehn Jahre möchte er schon noch damit leben. Die Reportage begleitet die beiden Patienten durch ihren Genesungsprozess und Alltag. Sie genießen ihr Leben "auf Pump", und doch müssen sie sich radikal umstellen.