Sexualität zu Beginn des 21. Jahrhunderts: Alle Geheimnisse scheinen gelüftet. Eine Flut nackter Tatsachen ist selbstverständlicher Teil des Alltags geworden. Sexualität zu Beginn des 21. Jahrhunderts: Alle Geheimnisse scheinen gelüftet. Eine Flut nackter Tatsachen ist selbstverständlicher Teil des Alltags geworden. So hat sich in den vergangenen 50 Jahren ein atemberaubender Wandel vollzogen: Von der Prüderie der Nachkriegszeit zur Reizüberflutung der Gegenwart. Diese Entwicklung knüpft sich in Deutschland besonders an einen Namen: Beate Uhse. Kaum eine Figur der Bundesrepublik wurde so vehement und so anhaltend diskutiert. Kaum eine so häufig verklagt. 3.000 Ermittlungsverfahren und 700 Prozesse hat sie überstanden. Ihre Biographie ist eine Gratwanderung zwischen herrschender Moral und kalkuliertem Tabubruch. In ihrem Film "Beate Uhse - ein deutscher Sittenspiegel" zeichnet Claudia Bissinger ein vielschichtiges Portrait dieser umstrittenen Geschäftsfrau. Dabei wird nicht nur die wechselvolle Geschichte des Unternehmens und der Unternehmerin Beate Uhse erzählt. Vielmehr wird im Blick auf ihr Leben deutsche Zeit- und Sittengeschichte lebendig: Nachkriegszeit, Wirtschaftswunder, Adenauer-Ära, Frauenbewegung und Maueröffnung. Diese historischen Phasen prägten auch das Unternehmen Uhse. Zeitzeugen wie Hildegard Knef, Oswalt Kolle und Heiner Geißler kommen zu Wort, ebenso die Uhse-Gegner von einst wie Staatsanwälte, Gutachter und Richter. Gemeinsam schauen sie zurück auf 50 Jahre deutscher Sittengeschichte.