Im Norden des Jemen sind Archäologen dem Königreich von Saba auf der Spur: Sie wollen einen Tempel aus dem zweiten Jahrtausend v. Chr. ausgraben. Lokale Machthaber und internationale Antiquitätenschmuggler versuchen sie daran zu hindern.

Im nördlichen Jemen, nahe der Stadt Marib, die tausend Jahre vor unserer Zeitrechnung Hauptstadt des legendären Königreiches Saba war, liegt in der Wüste die Provinz al-Jawf. In diesem als gefährlich eingestuften Gebiet, das nur teilweise von der Zentralregierung kontrolliert wird, plündern örtliche Stämme mit der Unterstützung internationaler Antiquitätenschmuggler systematisch die vorislamischen Überreste.

Ein französisch-jemenitisches Archäologenteam unter der Leitung des UNESCO-Beauftragten und Gründers des französischen Zentrums für Jemen-Studien in der Hauptstadt Sanaa, Rémy Audouin, sollte 2006 mit der Ausgrabung eines Tempels aus dem 2. Jahrtausend v.Ch. beginnen und eine Karte mit den wichtigsten von Plünderungen bedrohten Standorten erstellen. Den Plünderern ist bewusst, dass dies das Ende ihrer lukrativen Tätigkeit bedeuten würde. Daher versuchten sie - einer Anordnung des Präsidenten des Jemen zum Trotz - die Anreise der Archäologen zu verhindern. Das Fernsehteam, das die Ausgrabungen dokumentieren sollte, brach also ohne die Wissenschaftler auf. Nachdem das Team jedoch in einige Zwischenfälle verwickelt worden war, beschloss das Militär, das Fernsehteam zur eigenen Sicherheit zu evakuieren. Währenddessen hoffen die in Sanaa zurückgebliebenen Archäologen weiterhin auf eine Einigung zwischen Regierung und Stammesfürsten, damit sie endlich mit den Ausgrabungen beginnen können. Sie wollen die Geheimnisse lüften, die sich um das Königreich Saba und die jemenitische Kultur ranken.

Dokumentation, Frankreich 2006, ARTE F
Regie: Karel Prokop