Das Hotel Tawaraya ist eines der exklusivsten Hotels der Welt und gleichzeitig doch ein echter "Ryokan" - eine traditionelle japanische Herberge mit einer 300 Jahre alten Geschichte. Das Hotel bietet viel Eleganz und außergewöhnliche Antiquitäten. Die Gäste sollen während ihres Aufenthaltes eine Zeitreise in die Vergangenheit der Traditionshäuser unternehmen.

Im Hotel Tawaraya heißt es aber nicht nur Entspannen und Nichtstun. Die Besucher sollten nach dem japanischen Sprichwort "Go ni iritewa go ni shita gai: Wenn du in ein Dorf hineingehst, richte dich nach dessen Gepflogenheiten", urlauben. Das Hotel hat nur 18 Zimmer - doch jedes ist ein Kunstwerk für sich. Dekoriert sind sie mit erlesenen Antiquitäten, die sich fein und unaufdringlich zu Bildern perfekter Schönheit und Harmonie zusammenfügen sollen. "Alles nur vom Feinsten" ist die Devise des Besitzers, Herrn Sato, der das Haus schon in der zwölften Generation leitet.
Aber der Luxus soll dem Gast nicht aufgedrängt werden. In Japan heißt es eher: Eleganz soll raffiniert sein. So ist alles mit größter Sorgfalt aufeinander abgestimmt - die kunstvoll arrangierten Ikebana-Gestecke, das spektakuläre Essen, der Garten, in den sich jeder Raum öffnet, das bis ins kleinste Detail ausgefeilte Ritual der Teezeremonie. Der Gast soll Ruhe, Einkehr und Frieden finden. Könige und Geistesriesen, Filmstars und Schriftsteller haben schon im Tawaraya übernachtet: Karl Gustav und Sylvia von Schweden, Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir, Leonard Bernstein oder Barbara Streisand. Marlon Brando hatte für eine Woche gebucht - verlängerte seinen Aufenthalt jedoch schließlich um einen ganzen Monat. Zu den japanischen Hauptreisezeiten, zur Kirschblüte oder zu Neujahr, ist die Herberge schon Monate im voraus ausgebucht. Das gilt erst recht für den Herbst, wenn die prachtvolle Färbung des Novemberlaubes die 2000 Tempel und Klöster der alten Kaiserstadt umrahmt.

Ein Film von Gert Anhalt