Vor 60 Jahren erreichten die ersten CARE-Pakete Deutschland. Mit Berichten über die große Not in den vom Krieg zerstörten europäischen Ländern hatte CARE damals bei den amerikanischen Bürgern eine Spendenflut ausgelöst. Bis 1960 wurden fast zehn Millionen Pakete nach Deutschland geschickt. In dem Film erzählen Zeitzeugen, welche Gefühle und Geschichten sie mit einem CARE-Paket aus Amerika verbinden. Besonders in Westberlin empfand die Not leidende Bevölkerung in den ersten Nachkriegsjahren die CARE-Pakete als materielle und moralische Unterstützung. Wer damals zu den glücklichen Empfängern gehörte, hat es bis heute nicht vergessen. Denn eine Tafel Schokolade oder eine Büchse Corned Beef waren für Menschen, die hungerten, ein unvorstellbarer Luxus. In der Dokumentation erzählen Zeitzeugen, welche Gefühle und Geschichten sie mit einem CARE-Paket verbinden. Dabei werden Erinnerungen an schreckliche Hungerjahre wach, aber auch an das Glück, den Krieg überstanden zu haben.

CARE-Pakete, Chewing Gum und Swing Musik verhalfen in jenen Tagen zu einem neuen Lebensgefühl - und ließen die Schrecken der Nazi-Vergangenheit vergessen. Die Hilfsorganisation CARE stand auch während der Blockade an der Seite der Westberliner. Fast 1.000 Lebensmittelpakete wurden täglich eingeflogen. Nach der Teilung Deutschlands kamen vorwiegend Heimatvertriebene und Flüchtlinge in den Genuss der amerikanischen Liebesgaben. Im Kalten Krieg ließ CARE sich mit einem "Lebensmittel-Kreuzzug" einspannen für den Kampf gegen den Kommunismus. CARE-Pakete haben bis heute bei vielen Menschen ein positives Amerika-Bild geprägt. Als "CARE-International" leistet die Hilfsorganisation weltweit noch heute humanitäre Hilfe, vor allem in Entwicklungsländern.

Dokumentation von Karin Reiss (2006)