Mein Tod gehört mir- Sterbehilfe in Deutschland?
Release: Mein Tod gehört mir- Sterbehilfe in Deutschland?
- Datum: 06.02.2007
Die letzten beiden Wochen seien Wahnsinn gewesen, sagt Johann B. Täglich seien Leute gekommen, das ganze Dorf. So viel Freundschaft. So viele gute Gespräche. Er habe sich von allen verabschiedet. Und sei immer ruhiger geworden. Keine Angst, höchstens ein bisschen nervös sei er, dass alles so klappt, wie er es vorhabe: die weite Fahrt, 600 Kilometer in die Schweiz; die letzte Untersuchung beim Arzt; und dann der Schlussakt in der Wohnung der Sterbehilfeorganisation. Dort wird er ein tödliches Medikament einnehmen und sterben. Das Taxi ist bestellt, für morgen. Johann B. ist einer der vielen schwer kranken Menschen aus Deutschland, die jedes Jahr die letzte Reise in die Schweiz antreten. Er ist 49 Jahre alt und leidet seit vier Jahren an Amyotropher Lateralsklerose, ALS. Die tödliche Nervenkrankheit lähmt nach und nach sämtliche Muskeln in seinem Körper. Der Körper wird sein Gefängnis werden. Nicht mehr reden, nicht mehr essen, nicht mehr sprechen können: Dieses Ende will er sich ersparen.
Seit die Schweizer Organisation Dignitas über ein Büro in Deutschland verfügt, hat sich die Debatte über Sterbehilfe hierzulande verschärft. Das Ziel von Dignitas: den assistierten Suizid in Deutschland erleichtern. Dignitas-Gründer Ludwig A. Minelli will Schwerstkranken unter bestimmten Voraussetzungen das tödliche Medikament Natriumpentobarbital zur Verfügung stellen dürfen, mit dem sich der Patient dann selbst schnell und schmerzlos töten kann. Die Antwort der Politik: eine Bundesratsinitiative, um die Vermittlung von Sterbehilfe unter Strafe zu stellen. Die Autoren Thomas Michel und Sebastian Bösel nehmen das Anliegen von Dignitas auf. Was spricht dagegen, den Weg zum assistierten Suizid zu erleichtern? Und was dafür? Warum dürfen Patienten wie Johann B. in Deutschland - in juristisch exakt festgelegten Grenzen - nicht frei über ihren Tod entscheiden? Und warum wagt sich die Politik an dieses heiße Eisen nicht heran? Fest steht: Der Gesetzgeber mag sich mit Fragen zur Sterbehilfe nicht auseinander setzen. "Die Politik scheut sich, das Thema Sterbehilfe rechtlich zu regeln", kritisiert der Bonner Strafrechtler Prof. Torsten Verrel. Und der ehemalige Vorsitzende Richter am Bundesgerichtshof Klaus Kutzer legt nach: "Dass wir hier keine Regelungen haben, ist ein unhaltbarer Zustand." Es könne nicht sein, dass die Verordnungen zum Dosenpfand meterdicke Ordner füllten und die Politik bei der Sterbehilfe seltsam stumm bleibe. Wie frei dürfen Menschen über ihren Tod entscheiden? Im Zentrum des Films: die Geschichte von Johann B. Die Autoren begleiten den schwer kranken Mann in den letzten Wochen seines Lebens. Auch in die Schweiz. Dort hat Johann B. mit Hilfe der Schweizer Sterbehilfeorganisation "Ex-International" im April 2006 sein Leben beendet.
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