Was haben Käpt‘n Steve Mather, die Halbindianerin Giselle Martin, die beiden Taucher Billy Coltart und Howard Robbens sowie die Corgie-Club-Präsidentin Jil Ellis gemeinsam? - Sie alle leben auf der größten Insel Nordamerikas, auf Vancouver Island an der kanadischen Pazifikküste. Käpt'n Steve Mather ist genauso so alt wie seine ,,alte Dame" - die "Uchuk" hat 60 Jahre auf dem Buckel. Im 2. Weltkrieg war sie auf Minensuche, heute nimmt das Frachtschiff Touristen, Tee oder Tabak an Bord. Einmal die Woche steuert es entlang der Westküste von Vancouver Island Orte an, die man nicht mit dem Auto erreichen kann. Begleitet auf der Reise wird die Uchuk von ,,Luna", einem Killerwal, der sich hierher verirrt hat. Käpt'n Mather hat den Vier-Meter-Koloss längst in sein Herz geschlossen.

An der regenreichen Pazifikküste stehen die größten und ältesten Bäume der Erde. Ein Naturparadies - und ein dickes Geschäft für die Holzfäller. Denn auf Vancouver Island wird so viel abgeholzt wie an keinem anderem Flecken Kanadas. Die meisten Bewohner leben davon. Für die Clayoquot Indianer, die Ureinwohner Vancouver Islands, ist der Wald sogar eine Art Kirche, sagt Giselle Martin. Die beiden Taucher Billy Coltart und Howard Robbens vom Tauchclub auf der Insel haben ein ,,skurriles“ Hobby: In diesem Sommer soll eine ausrangierte Boeing 737 auf dem Meeresgrund landen - ein Flugzeugwrack als Tauchparadies. Unter Wasser werden einzigartige Korallenriffe entstehen. Und Jil Ellis und ihre Freundin Andrea Brown aus Großbritannien teilen mit Queen Elizabeth II. die Liebe zu den Corgies. Mit ihren Vierbeinern nehmen sie an Hundeschauen teil. Jil ist sogar Präsidentin des kanadischen Corgie-Clubs. Und einmal im Monat pflegen die beiden ein Ritual: Teatime im feinen Empress Hotel von Victoria, der Hauptstadt British Columbias. Teatime, so sagen sie, hilft gegen Heimweh.

Ein Film von Heribert Roth