Kartographische Entdeckungsreisen gelten zu Unrecht als Relikte vergangener Zeiten. Zwar bestimmen heute oft High-Tech-Satelliten unser Bild von der Erde, doch nach wie vor ziehen Kartographen aus, um die Welt neu zu entdecken. Abenteuer Wissen begleitet Geowissenschaftler, Kartographen und Vermessungsspezialisten auf aktuellen Expeditionen.

Entdeckung auf dem Dach der Welt
Eine Gruppe von Geowissenschaftlern und Kartographen der TU Dresden bricht mit nepalesischen Kollegen zu einer Expedition in die gewaltigen Gletschern des Mount Everest auf. Die Vermessung per Satellit stößt hier an ihre Grenzen. Deshalb wollen die Experten vom Boden aus erstmals die riesigen Eismassen des Himalaja kartographisch erfassen. Denn sie vermuten, dass einige Gletscher schneller schmelzen, als bisher angenommen, und dass bei anderen massive Hangrutschungen die Fließrichtung verändert haben. Das könnte Millionen Menschen an den Oberläufen von Jangtse, Mekong oder Indus bedrohen, in die das Schmelzwasser der Himalaja-Gletscher fließt.

Vorstoß ins Höhlenlabyrinth
Mit einer bisher erforschten Gesamtlänge von 60 Kilometer und einem Höhenunterschied von 1200 Metern gehört die Mammuthöhle in den Tiefen der österreichischen Dachstein-Südwandhöhle zu den ganz großen Höhlensystemen der Erde. Ende September startet eine bisher einzigartige kartographische Expedition in das Labyrinth. Die Bedingungen werden hart: 60 Meter hohe Steilwände, gewaltige Hallen und enge Felsröhren - im spärlichen Licht weniger Scheinwerfer. Mit einem neuartigen 3D-Laserscanner will das bunt gemischte Spezialistenteam die gesamte Struktur der Höhle räumlich erfassen, indem es jeden halben Zentimeter einen Laserpunkt setzt. Das Ziel: eine dreidimensionale, fotorealistische Abbildung, die womöglich Aufschluss darüber gibt, wieso erst Wochen nach der Schneeschmelze plötzlich Bäche und Flüsse im Dachsteingebiet über die Ufer treten.

Erkundung auf hoher See
An Bord des Spezialschiffes "Atair" der Bundesanstalt für Hydrographie BSH machen sich im November Vermessungsfachleute auf den Weg zur Elbfahrrinne nördlich von Cuxhaven, einer der meist befahrenen Wasserstraßen der Welt. Ihr Auftrag: Die Veränderungen des Meeresbodens erfassen und in neuen Seekarten festhalten. Zwei kleine Peilboote, ausgerüstet mit den neuesten Sonartechnologien, fahren mit über 20 Knoten festgelegte Strecken ab auf der Suche nach neuen Untiefen, verlagerten Schiffswracks, die ihre bekannte Position bedrohlich verändert haben.

Mit an Bord sind Männer, die einen der weltweit wohl gefährlichsten Berufe haben: Wracktaucher. Die Spezialisten müssen in der ständigen Gefahr operieren, von einem 300-Meter-Containerschiff übersehen zu werden. Die Nordsee ist das am meisten befahrene Seegebiet der Welt und der Meeresboden dort ständigen Veränderungen unterworfen. Wechselnde Strömungen und Sturmrichtungen verwandeln die Topographie unter Wasser immer schneller. In nur fünf Jahren können Meerestiefen um mehr als 10 Meter abweichen, bekannte Fahrrinnen sich um fast 800 Meter verschieben.

Release-Infos:
File Format: AVI
File Size: 240.10 MB
Play Time: 28:41 mins
Video Header Info
Video Codec: DivX 6.4 2-pass
Video BitRate: 1034 kBit/s
Video Frames/Sec: 25.000
Width x Height: 704 x 400
Audio Header Info
Audio Codec: MPEG-1, Layer 3
Audio BitRate: 128 kBit/s
Audio Channels: 2 (Stereo)
Audio SampleRate: 48.000 kHz