Teil 1

Hunderttausende von Kleinanlegern wurden in den neunziger Jahren überredet, Eigentumswohnungen zu erwerben. Den Kunden wurde von geschulten Vermittlern und Maklern vorgetragen, sie könnten so zum einem Steuern sparen, gleichzeitig etwas für die Altersvorsorge tun und zum anderem finanziere sich der Erwerb der Wohnung wie von selbst - nämlich durch die Mieten.

Über fünf Jahre lang hat ein Fernsehteam des SWR einen Fall mit mehreren tausend Anlegern intensiv beobachtet. Es handele sich dabei um den größten und am besten dokumentierten Immobilienskandal in der bundesdeutschen Geschichte, so ein prominenter Rechtsanwalt.

Rund 10 Jahre nach dem Kauf einer Eigentumswohnung stehen viele dieser Kleinanleger vor dem finanziellen Ruin, einige von ihnen haben sogar Suizid verübt: Denn im Nachhinein hat sich heraus gestellt, dass die einst "Bank-Geprüften" Eigentumswohnungen völlig überteuert verkauft wurden, dass viele dieser sog. Schrottimmobilien kaum vermietbar sind und deshalb die Kreditbelastung für die ‚kleinen Leute' ins Unbezahlbare stieg. Die Situation der Käufer ist auch deshalb bislang hoffnungslos, weil sie fast alle Gerichtsprozesse verloren haben. Neue Recherchen erlauben nun die Frage, ob beim Verkauf und bei den späteren Prozessen zu Lasten der Käufer manipuliert wurde ?
Bleibt auch in Zukunft das Finanzinstitut mit seinen gut besetzten Rechtsabteilungen der Sieger ?

"betrifft: Die Bauspar-Falle" dokumentiert in Form einer Schlüsselstory einen Immobilienskandal, der viele Menschen ins Unglück gestürzt hat und wirft ein Schlaglicht auf die teilweise fragwürdigen Methoden beim Verkauf von Immobilien an unbedarfte Bürger.

Teil 2

Zwei Jahre nach Ausstrahlung des Filmes "Die Bauspar-Falle" fragt Ulrich Neumann, wie es mit den Schrottimmobilien weiter gegangen ist, die in den 90er Jahren von der Bausparkasse Badenia finanziert worden waren. Wie ist die Situation der "kleinen Leute" heute?

Droht noch immer Tausenden der finanzielle Ruin auf Jahrzehnte? Tausende Kilometer ist der Reporter durch Deutschland gereist, um Antworten zu bekommen. Dabei erfährt er: Wieder hat sich jemand das Leben genommen...

Und wie verhält sich die Bausparkasse? Hat sie eingelenkt oder verfolgt sie bei den Hunderten von Zivilprozessen eine harte Linie? Sind die Strafverfolger bei ihren Ermittlungen gegen ehemalige leitende Badenia-Mitarbeiter voran gekommen?

Erstmals während der sieben Jahre dauernden Recherche stellt sich der Badenia-Vorstandsvorsitzende Dietrich Schroeder - seit 2002 im Amt - den kritischen Fragen. Er hat diese Geschäftemacherei nicht verursacht, aber wie geht er mit dem Erbe um? Er sagt, die Bank gehe auf die Kleinanleger zu. Was sagen die Betroffenen dazu?