Länder-Menschen-Abenteuer
Trauminsel Neukaledonien

Mitten im Süd-Pazifik ist ein Stück Frankreich zu finden: Neukaledonien. Die Insel liegt 1.500 Kilometer nordöstlich von Australien. "Grande Terre" wird die 400 Kilometer lange und circa 50 Kilometer breite Insel von den Franzosen genannt. Die ehemalige Strafkolonie ist ein Naturparadies am Ende der Welt, umgeben von Korallenriffen. Knapp 230.000 Einwohner zählt die Inselgruppe. Durch die isolierte Lage der Insel, konnten sich hier viele Pflanzen erhalten, die woanders längst ausgestorben sind. 75 Prozent aller Arten gibt es nirgendwo sonst auf der Welt . Die Schönheit der Inseln zeigt sich nicht nur an Land. Die Meeresbiologin Claire Guarrige hat einen Verein gegründet, der sich dem Studium und dem Schutz der Meeressäuger der Lagune widmet. Das sind vor allem die Wale. Doch seit einigen Jahren interessiert sie sich für eine viel unbekanntere Tierart: den Dugong. Bislang wurden diese Seekühe wenig erforscht.

Auf Spurensuche ist auch Christoph Sand. Er ist "Caldoche", ein Nachfahre der ersten französischen Kolonisten. Der Archäologe ist auf den Spuren der Kanak-Kultur, die Mitte des 19. Jahrhunderts von den Missionaren zerstört wurde. Christophs Forschungen sind mühsam, da die Kanak-Kultur vor allem mündlich weitergegeben wurde. Sein Wissen gibt Christoph an Gruppen von Jugendlichen weiter. Diese führt er durch den dichten Dschungel der Insel, um ihnen die Zeichen ihrer Vorfahren, die in Stein gehauenen Zeichen, die Petroglyphen, zu erklären. Doch die moderne Zeit hat bestimmte Gewohnheiten verändert, und die Geldwirtschaft hat auch die Welt der Kanak erreicht. Guillaume Bernardaud ist einer von denen, die versuchen Lösungen zu entwickeln, um aus dieser Sackgasse herauszukommen. Er vertritt einen Verein, der versucht, die wirtschaftliche Entwicklung der Insel voranzutreiben. Der Verein stellt Kleinkredite bereit, die kleine Projekte in den Stämmen fördern, denn Neukaledonien setzt für seine weitere Entwicklung auf den Tourismus.

Henri Reuillard betreut einen Verein mit einem entgegengesetztem Anliegen: Ihm ist es wichtig die Tradition zu wahren. Der Verein soll die Erinnerung an die frühe Industrialisierung der Insel wach halten, denn die Geschichte der Menschen in Neukaledonien ist kurz. Traditionell geht es auch bei Patrick Ardimani zu. Er ist der Archetyp des "Buschmenschen". Sein ganzes Leben dreht sich um seine Pferde und die Rinderherde. Freizeit ist hier im wilden Westen Neukaledoniens selten. Er ist einer der wenigen, der die Pferde speziell für die Arbeit auf den Weiden schult und auch selbst noch nach alter Tradition schlachtet. Die Bemühungen die schönen Dinge zu erhalten und die einzigartige Natur Neukaledoniens geben der Insel die Chance auf eine gesunde Zukunft.

Ein Film von Charles-Antoine de Rouvre