Sie sind Weltmeere en miniature, ihre Schönheit ist atemberaubend, und auf ihre Mythen gründet sich ein ganzer Kontinent: die Großen Seen Nordamerikas bestehen aus Superlativen. Sie bilden das größte Süßwassersystem der Erde, ihre Schiffswege zählen zu den wichtigsten und zugleich tückischsten Verkehrsadern im Norden Amerikas. Dramatische Schiffsunglücke prägen die junge Geschichte ihrer Seefahrt. Die riesigen Frachter, Laker genannt, sanken in den gefürchteten Novemberstürmen auf dem Oberen See mit Mann und Maus.

"Mighty Mac": die längste Hängebrücke der Welt, überspannt die Wasserstrasse zwischen Michigan- und Huronsee. Wichtige Vermittler der Mythen um die Großen Seen sind bis heute die Indianer.

Trotz gewaltsamer Kolonialisierung haben sie ihre enge Bindung zur Natur wieder gefunden, eine Natur, die bis heute in manchen Gebieten rund um die Seen quasi unberührt geblieben ist. Der Indian Summer, die Herbstfärbung der riesigen Wälder um die Seen, ist Legende. Technische Höchstleistungen neben idyllischer Landschaft, Zerstörerisches neben Kreativität, arm neben reich: diese Gegensätze prägen die Seen und natürlich in besonderem Maß die Weltstadt Chicago am Michigansee. Der Film dokumentiert Kontraste und kehrt mit faszinierenden Bildern immer wieder zurück zu den schönsten Plätzen an den größten Binnenseen Amerikas. Er zeigt Menschen, die ihre Seen lieben und die den Urgewalten voller Respekt trotzen.

Dokumentation von Gero von Boehm (2000)

Das kleine Extra:
Durch einen Fehler des Senders wurde eine zweite Tonspur ohne deutschen Kommentar (die Rohfassung für ausländische Sendeanstalten) ausgestrahlt. So kann man die tollen Bilder mit musikalischer Untermalung geniessen. Indianische Musik, den Soundtrack aus "Der mit dem Wolf tanzt" von James Horner u.a.