Holland lebt in ständiger Bedrohung durch das Meer. Bereits mehrere Tausend Menschen verloren bei verheerenden Überschwemmungen ihr Leben. Doch die Niederländer lassen sich nicht unterkriegen. Mit innovativen Deichkonstruktionen bändigen sie die anschwellenden Wassermassen der Nordsee. Doch die bisher erfolgreichen High-Tech-Bauwerke scheinen schon bald nicht mehr genügend Schutz bieten zu können. Das Abschmelzen der Gletscher im Zuge der globalen Klimaerwärmung lässt den Meeresspiegel ansteigen. Holland steht an vorderster Front.

Die Niederlande - eines der am dichtest besiedelten Länder Europas und gleichzeitig der Welt drittgrößter Exporteur landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Mehr als ein Viertel des Landes liegt unter Meereshöhe. Um ihre Füße trocken zu halten, investierten die Holländer im Laufe der letzten 50 Jahre etwa zweieinhalb Billionen Euro in Hochwasserschutzmaßnahmen. Davon allein 25 Milliarden Euro in den vergangenen zehn Jahren. "Gott hat die Welt erschaffen, und die Holländer Holland." Zehntausende Windmühlen helfen den Niederländern, das Land dem Meer abzutrotzen. Die gesamten Deichanlagen sind mehr als doppelt so lang wie die Chinesische Mauer. Im Januar 1916 überschwemmt eine katastrophale Flut große Teile des Landes. Daraufhin planen die Niederländer einen 30 Kilometer langen Wall in der Nordsee. 1927 beginnen die Arbeiten für den längsten Damm der Welt. Große Mengen an Steinen müssen dazu aus Deutschland und Belgien importiert werden. Durch die Fertigstellung in den Dreißigerjahren glaubte man das Hinterland vor Überflutungen geschützt. Doch im Januar 1953 passiert das Unmögliche: Zusätzlich zu einer außergewöhnlich hohen Flut wütet vor der Küste ein Sturm mit über 200 Kilometer pro Stunde Windgeschwindigkeit. Die Deiche brechen. Der übergeschwappte Ozean erobert etwa ein Drittel des Landes. 1835 Menschen ertrinken. Fast 70000 verlieren ihr Zuhause. Nach der nationalen Katastrophe wird das "Delta-Projekt" in Angriff genommen. Moderne Deiche, die zusätzlich einen Wasseraustausch garantieren, schützen die gesamte holländische Küstenlinie. Zwei bewegliche Barrieren von jeweils 373 Meter Länge, die im Bedarfsfall automatisch ausgefahren werden, sollen Rotterdam, mit dem größten Hafen der Welt, vor Überflutung schützen. Die Kontrolle über die einfließenden Wassermassen gibt den Bürgern der Stadt am Rhein ein Gefühl der Sicherheit.

Die deutsche Erstausstrahlung beleuchtet den andauernden Kampf der Holländer gegen die hereinbrechende Nordsee und stellt in eindrucksvollen Bildern die innovativen Zukunftspläne der mit Hochwasser erfahrenen Konstrukteure vor.