Jahrhunderte lang konzentrierten die Ägyptologen ihre Aktivitäten auf Ausgrabungen im fruchtbaren Niltal. Die Geschichte der Westlichen Wüste und der Oasen aber blieb im Dunkeln. Es waren jedoch Orte, in denen sehr reiche und mächtige Gouverneure regierten. Es waren Zwischenstationen einer Handelsstraße, die von Dachla aus weiter nach Westen führte. Ein internationales Wissenschaftler-Team versucht nun, den Geheimnissen der pharaonischen Siedler auf die Spur zu kommen. Schritt für Schritt gelingt es ihnen, die Geschichte des Totenreiches und der Oasen zu enträtseln. Erste Ergebnisse lassen aufhorchen: Die Westliche Wüste war schon lange vor den Pharaonen von Steinzeitkulturen besiedelt. Die alten Ägypter eroberten die Oasen im 3. Jahrtausend v. Chr. und verdrängten die Urbevölkerung. Bis in die römische Zeit hinein wurden großartige Tempel und prachtvolle Gräber gebaut. Christian E. Loeben erforscht unterirdische Grabanlagen und entschlüsselt verborgene Hieroglyphen. In aufwändiger Computeranimation entstehen versunkene Tempel in alter Pracht. Ein weiteres überraschendes Ergebnis: In den Oasen hat sich das tägliche Leben der Bewohner in den vergangenen 5000 Jahren kaum verändert. Die Menschen leben heute in den gleichen Häusern und arbeiten unter ähnlichen Bedingungen und mit den gleichen Werkzeugen wie ihre Vorfahren unter den Pharaonen.