Dokumentation, Niederlande 2005, SWR, Erstausstrahlung
Regie: Marre Lepez, Evert van den Bos

Der Tarangire-Fluss schlängelt sich im Norden Tansanias durch die Savanne. Er ist Namensgeber für den Tarangire-Nationalpark, das Land des ewigen Wassers, in dem zahlreiche Tierarten zu Hause sind. Die Dokumentation beobachtet die Tiere bei der Nahrungssuche, zeigt Jäger und Gejagte und stellt fest, dass der Klimawandel auch Ostafrika nicht verschont und das Land des ewigen Wassers auszutrocknen droht.

Im Norden Tansanias gibt der Fluss Tarangire einem einzigartigen Nationalpark seinen Namen. Es ist das Land des ewigen Wassers. Während der Regenzeit ziehen Hunderttausende Tiere über die weiter nördlich gelegene und wesentlich trockenere Serengeti-Ebene zu den weiten Grasflächen von Tarangire, die dann in vollem Grün stehen. Für die Jäger am Boden - Löwen, Geparden und Schakale - ist es die Zeit der reichen Beute. Doch die flinken Paviane finden immer wieder Schutz auf hohen Bäumen. Der Tarangire-Fluss lockt neben den großen Herden eine Vielzahl von Vögeln an. Elefantenherden suchen die Wasserstellen auf, um zu trinken und zu baden. Aber das Wahrzeichen von Tarangire sind weder die beeindruckenden Elefanten noch die lärmenden und flinken Paviane, sondern es ist der Affenbrotbaum, der Baobab. In Tarangire stehen imposante Exemplare. Manche von ihnen sind über 1.000 Jahre alt. Ihre eigentümliche Form führte bei den Massai zu zahlreichen Mythen und Legenden. Ganz in der Nähe des Flusses haben sich Giraffen eingefunden, die in einem ritualisierten Duell ihre Kräfte messen. Bei einer Familie afrikanischer Strauße kämpfen zwei Weibchen um ein Männchen, ein Verhalten, das in freier Wildbahn selten zu beobachten ist. Gazellenherden überqueren einen Wasserlauf auf der Suche nach frischem Gras. Viele Jungtiere sind noch unerfahren und bemerken nicht die sich nähernden Krokodile. Die schleichen sich knapp unter der Wasseroberfläche an die Tiere an und starten ihren blitzschnellen Überfall. Auch mehrere Löwenrudel leben hier. Sie haben es auf junge Zebras oder Gnus abgesehen. In geschickten Jagdmanövern versuchen sie, die Jungtiere von der Herde zu trennen. Für eine Zwergmangustenfamilie ist ein verlassener Termitenbau zum sicheren Quartier geworden. Der Nationalpark Tarangire leidet in den letzten Jahren vermehrt unter Dürreperioden und auch die zunehmende Erosion könnte zu einem Problem werden. Aber noch kann Tarangire für sich in Anspruch nehmen, das Land des ewigen Wassers zu sein.