Der große Aletschgletscher
Release: Der große Aletschgletscher
- Datum: 15.04.2006
Er ist der mächtigste Eisstrom in den Alpen. Wie ein silberglänzendes, geschwungenes Band füllt er das breite Tal vom Berner Oberland 24 Kilometer weit bis ins Wallis. Ein beeindruckender Rest der letzten Eiszeit, in der vor über 15.000 Jahren halb Europa vom Eis bedeckt war. Die Landschaft des Großen Aletschgletschers mit den schneebedeckten Viertausendern Mönch, Jungfrau und Aletschhorn ist in ihrer Art einmalig. Alle Klimazonen Europas sind hier vereint. Von der arktischen Eiswelt Grönlands bis zur spanischen Trockensteppe an den Sonnenhängen des Wallis ist alles auf kleinstem Raum zu finden. 15.000 Jahre Klimageschichte kann man hier erleben. Eine Wanderung aus der eiskalten Vergangenheit zu den fruchtbaren Wiesen und Wäldern unserer Zeit und sogar noch weiter in eine fragwürdige Zukunft der ausgetrockneten Steppe oder wieder zurück in die Eiszeit.
Geschichten und Geheimnisse liegen unter dem Eis des Großen Aletschgletschers verborgen. In tiefe, noch nie begangene Schächte der Gletschermühlen seilte sich der Bergfilmer Gerhard Baur mit seinem Team ins Innere des Eises ab und erlebte dort ein eisblaues Wunder. Kristallstrahlende und aquamarinschimmernde Gänge und Märchenpaläste hat das Wasser im Eis gestaltet.
In den Gletschern liegen riesige Mengen Trinkwasser gespeichert. Ein wertvolles Gut, das von den Einheimischen als "Heilige Wasser" zum Bewässern der Felder benötigt wird und das Überleben sichert, aber auch als zerstörerische Gewalt Tod und Vernichtung bringen kann. So wie es 1829 geschah, als der sagenumwobene Märjelensee durch die unterirdischen Gänge und Spalten des Gletschers ausfloss und das Tal kilometerweit verwüstete.
Zerstörung und Segen brachte der Große Aletschgletscher den einheimischen Bergbauern, die am Rande des Eises ihr Auskommen finden mussten. Als der Gletscher noch größer wurde und bedrohlich an den Talhängen anstieg, zerstörte er Wege und Häuser. Seit etwa 150 Jahren aber schmilzt er unentwegt und wird kleiner und kleiner. Die mühsam errichteten Wasserleitungen an den bergsturzgefährdeten Felswänden zerfallen und unter dem zurückschmelzenden Eis kommt eine archaische Felswildnis zum Vorschein, in der zwischen den Steinen versteckt, interessante Zeugnisse unserer Klimavergangenheit zu finden sind.
Vor 3.000 Jahren, als Ägyptens Goldenes Zeitalter war, stand dort wo heute der Gletscher zurückschmilzt ein mächtiger Wald. An den Jahresringen der vom Eis konservierten Hölzern kann man das Klima der Vergangenheit ablesen. Sie zeigen die Zeit der Geburt und den Tod eines Baumes und seines Überlebenskampfes, als vor etwa 2.500 Jahren, zur Zeit Alexander des Großen, das Eis immer näher rückte und den Baum überschob.
Die filigrane Wandlung einer einzigartigen Schneeflocke zu einem mächtigen Eisstrom, der ganze Berglandschaften verwandelt, zeigt die beeindruckende Dynamik des Gletschers. Er ist ein Zeuge unserer Klimavergangenheit und dokumentiert die dramatischen Veränderungen der Gegenwart.
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