Jahrhundertelang war es ein schmutziges und gefährliches, aber einträgliches Geschäft: die Jagd auf Wale. Die rücksichtslose Verfolgung in den unermesslichen Weiten der Ozeane führte fast zur Ausrottung des größten Säugetieres auf unserem Planeten. Auch deutsche Walfänger hatten daran ihren Anteil. Die Jagd auf Waltran, Walöl und "Fischbein" nahm ihren Anfang im 17. Jahrhundert. Deutsche von der Nord- und Ostseeküste fuhren dazu bis nach Spitzbergen und Grönland hinauf. Hier jagten sie im Sommer Glattwale, gigantische Fettpakete. Ein profitables Geschäft, das Reeder aus Städten wie Hamburg und Glückstadt reich machte. Doch auch den Seeleuten von den armen friesischen Inseln brachte es bescheidenen Wohlstand. Nach fast 200 Jahren waren die Bestände der gewaltigen Meeressäuger im nördlichen Eismeer so stark dezimiert, dass der Walfang sich dort nicht mehr lohnte. Nun beteiligten sich Bremer Kaufleute am Fang des Pottwals in der Südsee. Ihre Schiffe umsegelten Kap Hoorn, um im Pazifik die lukrative Beute zu jagen. Pottwalöl war vor der Entdeckung des Erdöls das "Schmiermittel" für die aufstrebende Industrie. Dafür lohnten sogar jahrelange Reisen, wie sie der deutsche Friedrich Gerstäcker beschrieb. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnte man mit modernen Fangschiffen selbst den größten Walarten in der Antarktis nachstellen.Ihr Öl wurde für die Margarine- und Waschmittelherstellung gebraucht. Von dieser Jagd auf Finn- und Blauwale berichten die letzten noch lebenden deutschen Walfänger. Sie schildern, wie sie in den 30er- und 50er-Jahren Zehntausende dieser oft über 100 Tonnen schweren und bis zu 30 Meter langen Tiere töteten und in weniger als einer Stunde verarbeiteten. Eindrucksvolle Aufnahmen von der rauen Arbeit in eisiger Kälte zeigen im Film noch einmal die letzte Phase des deutschen Walfangs, der 1956 endete.