Kalahari -blühende Wüste

Die Kalahari ist eine der gewaltigsten Wüsten der Erde. Sie beherrscht Botswana, den Norden Südafrikas und einen Teil Namibias.

In dieser etwa 700000 Quadratkilometer großen Ödnis existiert ein Zauberreich: das Okavango-Delta. Einmal im Jahr, wenn die Fluten des nach der Regenzeit gigantisch angeschwollenen Stromes sich in die Kalahari ergießen, wird das durstige Land zur "blühenden Wüste". Auf Tausenden Quadratkilometern versickern hier die Fluten des Flusses, der auf dem Weg von seiner Quelle im Hochland Angolas bis in die Wüste etwa 1800 Kilometer zurückgelegt hat. Weitab von der Küste des Indischen Ozeans verwandelt er schließlich die trockene Wüste in ein üppig grünes Paradies. Flüsse und Kanäle fächern die Savanne auf; Lagunen und endlose Schilf- oder Papyrusfelder prägen die Landschaft, die berühmt ist für ihren Artenreichtum. Besonders die Vogelwelt findet hier ideale Bedingungen. Schreiseeadler ziehen anmutig ihre Kreise über endlosen, glitzernden Wasserflächen. Flamingos, Afrika-Sattelstörche, Glockenreiher und Klaffschnäbel schreiten majestätisch durch flaches Wasser. In die steilen, trockenen Uferwände graben schillernd bunte Eisvögel und Bienenfresser ihre Brutröhren. Selbstverständlich lockt das Wasser auch die großen afrikanischen Säugetiere an: Löwen, Geparde und Afrikanische Wildhunde gehen in den Uferregionen auf Beutefang. Elefanten, Giraffen, Zebras, Afrikanische Büffel, Wasserkudus und Impalas finden sich zum Baden und Trinken ein.

Kalahari - durstiges Land

Die Kalahari-Wüste in Botswana ist ein unwirtlicher Fleck Erde. Sandstürme tanzen über rissigen Boden. Die Sonne brennt erbarmungslos.

Hier lag einst der größte See Afrikas, der Magkadikgadi. Heute ist er ausgetrocknet. Nur wenn die Elemente zur richtigen Zeit zusammenkommen, füllt sich das Salzbecken, und die verwaiste Gegend erwacht zum blühenden Leben. Die Regenzeit verwandelt die Wüste in ein Paradies mit reich gedecktem Tisch. Flamingos fliegen kilometerweit von den Küstenregionen an diese Oase, um in dieser Welt des Überflusses zu brüten. Sie färben die Gegend für die nächsten Monate rosarot. Termiten fühlen den Wetterumschwung und ziehen aus, um neue Staaten zu gründen. Viele landen als Leckerbissen im Magen von Schuppentier, Marabu und Eidechse. Ochsenfrösche verbringen die Trockenheit eingebacken im Schlamm. Beim ersten Regen kommen sie heraus, paaren sich, und die Männchen ziehen die Jungen auf. Heerscharen von Zebras, Gnus und Antilopen finden sich nach der langen Zeit der Dürre an dem See ein. Die Regenzeit bedeutet für die Tiere eine Zeit der Unbeschwertheit und Nahrung in Hülle und Fülle. Der Vorrat ist jedoch nicht unerschöpflich. In guten Jahren dauert die Regenzeit von November bis April. Danach verfällt das Land wieder in eine lebensfeindliche Starre und unerbittliche Trockenheit hält wieder Einzug. "Kalahari - durstiges Land" zeigt, wie selbst in den unfreundlichsten Regionen Wasser blühendes Leben zaubern kann. Tiere haben sich mit unglaublichen Strategien an das Wechselbad der Witterung angepasst. Hier hängt der Kreis des Lebens von einigen Regentropfen ab.