Hoffnung für verschleppte Schätze
Release: Hoffnung für verschleppte Schätze
- Datum: 29.03.2006
Hoffnung für verschleppte Schätze
Beutekunst 60 Jahre nach Kriegsende
Ein Film von Manuela Peter
Er gehört zu den wenigen Ausnahmen im russischen Beutekunstgesetz von 1996. Ansonsten untersagt es die Rückgabe verschleppter Schätze an Deutschland. Seit fast 10 Jahren belastet der Verhandlungsstillstand in der Beutekunstfrage die deutsch-russischen Beziehungen. Nun scheint das Eis zu brechen.
Doch über 90 Prozent der Beutekunst-Sammlungen werden in absehbarer Zeit nicht zurückkehren. Russland betrachtet sie als Eigentum, hält sie größtenteils noch immer unter Verschluss. Trotzdem ist Bewegung in die Angelegenheit gekommen. Seit 2001 gibt es an der Bibliothek für ausländische Literatur in Moskau ein internationales Informationszentrum für Beutekunst-Bücher. Hier finden jährlich internationale Konferenzen statt, eine Gemeinschaftsinitiative der Bibliothek und einer Berliner Privatstiftung. „Mit privatem Engagement in Russland, so ungewöhnlich das klingt, kommt man weiter als mit staatlichen Strukturen“, sagt Antje Contius von der SECCO – PONTANOVA – Stiftung in Berlin.
Karina Dmitrieva von der Moskauer Bibliothek wünscht sich, dass alle deutschen Fachleute, die Sammlungen vermissen, zu diesen Konferenzen kommen. „ Wir haben ein großes Interesse an einer Zusammenarbeit, mit den Dresdner Bibliotheken, mit der Preußischen Staatsbibliothek, mit Magdeburg, Meinigen und allen anderen Interessierten.“, sagt sie. „Bitte kommen Sie zu uns, machen Sie Vorschläge für gemeinsame Projekte, wir werden alles in unseren Kräften stehende tun, um zu helfen.“
Annette Gerlach von der Zentral- und Landesbibliothek Berlin sucht bereits vor Ort mit russischen Kollegen ihre Beutekunst-Bestände heraus. Dazu entsteht ein gemeinsamer Katalog - in Buchform und digital. „Durch die neuen Möglichkeiten der digitalen Technik ist es unwichtig, wo die Sachen stehen, das ist politisch irgendwann klärbar. Für die Nutzer heute ist das nicht mehr entscheidend, wenn sie Quellen virtuell nutzen können,“ sagt Annette Gerlach. Sie hat bereits erfolgreich ihre Beutekunstbestände in einer polnischen Bibliothek digitalisiert und zugänglich gemacht.
Zeitgleich besichtigt ein Leipziger Experte für Bucherhaltung die Kältekammer in der Nationalbibliothek von St. Petersburg. Hier wird bald die modernste mobile Entsäuerungsanlage stehen. Eine deutsche Privatinitiative hat mit der russischen Bibliothek das erste deutsch-russisches Joint Venture für Bucherhaltung unterzeichnet. Ein Ziel: tausende Beutekunstbücher vor dem sicheren Verfall zu retten.
Solche Initiativen, sagt Wolfgang Maurus, der für Beutekunstfragen zuständige Referatsleiter des Bundes, sollten nicht dazu führen, "dass das Thema Beutekunst auf eine Schiene geschoben wird, die eine Akzeptanz erkennen ließe, dass die deutsche Seite den völkerrechtswidrigen Diebstahl oder wie die russische Seite sagt, die Errettung von Kulturgütern, akzeptiert und sanktioniert." Aber die Initiative von unten, von den Fachleuten, werde vom Bund begrüßt, weil damit die gefährdeten Bestände, auch die deutscher Herkunft, gerettet werden.
Seit drei Jahren hat Autorin Manuela Peter in Russland, Polen und Deutschland erfolgreiche Projekte zur Sicherung, Erhaltung und zum freien Zugang zur Beutekunst mit der Kamera begleitet.
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