Das Leben der Schauspielerin, ihre großen Filme und die tragischen Ereignisse, die zu Romy Schneiders Tod führten, sind bekannt. Allzu schnell verbindet man mit der Schauspielerin das junge Mädchen, die Unschuld aus den "Sissi"-Filmen, die sich als sentimentale Historienfilme um die heile Welt der K.u.K.-Monarchie drehten. Sie füllten in der Nachkriegszeit die Kinokassen. Um mit dem Sissi-Etikett zu brechen, siedelte Romy Schneider nach Paris über, wo sie sich mit dem französischen Schauspieler Alain Delon verlobte und einen neuen künstlerischen Anfang suchte. In Frankreich wurde sie zum Weltstar. Ihre französischen Filme erzählen vom Lebensüberdruss, von der Unmöglichkeit, als Frau und Mutter zu bestehen. Für "Nachtblende" (1974) wurde sie mit dem erstmals vergebenen "französischen Oscar", dem "Cesar", ausgezeichnet.

In der Dokumentation kommen die Menschen zu Wort, die mit der Schauspielerin eng verbunden waren, wie Karlheinz Böhm, der Romys Filmpartner in "Sissi" war, Michel Piccoli, Jane Birkin und Constantin Costa-Gavras. Der Film nähert sich der Privatperson, versucht aber auch den Mythos Romy Schneider zu enträtseln. Sie gehört noch immer zu den Filmlieblingen der Franzosen, so dass sie in Frankreich posthum zur "Schauspielerin des Jahrhunderts" gekürt wurde.

Sie bewegte das Publikum nicht nur als Filmstar, sondern auch als Mensch. "Greta Garbo, aber auch Marlene Dietrich gefroren irgendwann zu einem Bild, das man nicht mehr transzendieren konnte. Romy Schneider erstarrte nie", schreibt Roger Willemsen. Francois Ozon nimmt Romy Schneider in seinem jüngsten Film "Huit femmes" in den Kreis großer französischer Schauspielerinnen wie Catherine Deneuve, Isabelle Huppert und Emanuelle Béart auf. Für einen Moment sieht man darin Romys Gesicht auf einem Schwarz-Weiss-Foto, das zu Boden flattert. Ihre Präsenz, ihre Schönheit und Zerbrechlichkeit werden hier noch einmal auf eindringliche Weise spürbar. Die Dokumentation verwendet reichhaltiges Archivmaterial, so dass zugleich eine persönliche Firmgeschichte und ein filmisches Psychogramm entstehen.