Die Nacht der großen Flut - Flutkatastrophe Hamburg 1962
Release: Die Nacht der großen Flut - Flutkatastrophe Hamburg 1962
- Datum: 07.11.2005
Die Nacht der großen Flut
Dokumentation, Deutschland 2005
Regie: Raymond Ley, Drehbuch: Raymond Ley, Kamera: Martin Gressmann, Musik: Hans Peter Stroer
Die große Flutkatastrophe am 17. Februar 1962 traf Hamburg völlig unvorbereitet. Sie hinterließ 315 Tote und 10.000 obdachlose Menschen. Fast ein Fünftel des Hamburger Stadtgebietes stand unter Wasser. Die Wellen schwappten bis auf den Rathausmarkt. Der spätere Kanzler Helmut Schmidt steht als Innensenator vor einer riesigen Herausforderung.
In der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 brechen in Hamburg völlig unerwartet die Deiche und überschwemmen einen Großteil der Stadt. Die Menschen werden im Schlaf von den eiskalten Wassermassen überrascht. So auch Familie Brandt: Gerade noch zu Besuch bei ihren Eltern, gehen sie spätabends bei strömendem Regen nach Hause. Mitten in der Nacht werden sie vom ins Haus eindringenden Wasser geweckt. Gerda Brandt, Hausfrau und Mutter, gelingt es sich mit ihrem 14-jährigen Sohn Fred und ihrer nur wenige Monate alten Tochter Bärbel auf das Dach eines Hauses zu retten. Während sie dort gemeinsam mit anderen Nachbarn auf Hilfe warten, müssen sie hilflos mit ansehen, wie ihre Tante schreiend in den Fluten ertrinkt. Christina Langer feiert am Abend des 16. Februars ihren sechsten Geburtstag. In derselben Nacht wird auch das Haus ihrer Eltern von den Fluten überschwemmt - das Ende einer unbeschwerten Kindheit. Werftarbeiter Horst Sahm verlässt wie so oft am Abend des 16. Februars seine Frau Anita und seine beiden Kinder Kai und Monika, um zur Nachtschicht zu gehen. Er ahnt nicht, dass er seine Familie nicht mehr lebend wieder sehen wird. Auch Helden gibt es in dieser Katastrophennacht: Gerd Piechowak rettet mit Mut und Eigeninitiative mehrere Menschen, die auf Dächern ausharren. In der Not hoffen die Hamburger auf ihren jungen Polizei- und Innensenator Helmut Schmidt, dem späteren Bundeskanzler, der sich in diesen Tagen beweisen muss. Er befiehlt, die Bundeswehr bei der zivilen Rettungsaktion einzusetzen - ein in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland bis dato einmaliger Vorgang!
Das kleine Extra
Die bewegende Dokufiktion "Die Nacht der großen Flut" rekonstruiert die dramatischen Stunden und Tage der Hamburger Sturmflut 1962, in denen die egoistischen Wirtschaftswunder-Interessen der Einzelnen sich dem menschlichen Solidarprinzip unterordneten, wirklichkeitsgetreu bis in die Details des Geschehens. Helmut Schmidt erinnert sich in einem Interview vor der Kamera daran, wie er die Rettung leitete. In vielen Dokumenten, Tönen und Spiel-Szenen lässt Regisseur Raymond Ley diese Stunden wiederaufleben - und widmet sich dabei authentischen Schicksalen von Menschen. Die von ihm befragten Zeitzeugen erzählen das erste Mal im Fernsehen von ihrem Überlebenskampf. Ihre Geschichten wurden für die Kamera nachgespielt.
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