Gestatten, Bestatter - Der Insolvenzverwalter Fritz Westhelle
Release: Gestatten, Bestatter - Der Insolvenzverwalter Fritz Westhelle
- Datum: 21.11.2005
Gestatten, Bestatter - Der Insolvenzverwalter Fritz Westhelle
Film von Klaus Stern
Auf diesen Anruf hat Fritz Westhelle lange gewartet. Der Insolvenzrichter vom Amtsgericht Kassel ist dran. Ein großes nordhessisches Autohaus hat Insolvenzantrag gestellt. Westhelle soll übernehmen. Schon längere Zeit weiß Westhelle, dass es dem Autohändler schlecht geht. Jetzt hat die Bank dem überschuldeten Autohaus die Kreditlinien zusammengestrichen. Da nutzt es auch nichts, dass Insolvenzverwalter Westhelle erst vor kurzem seinen neuen Jaguar dort gekauft hat. Das Insolvenzbüro Westhelle gehört zu den Großen in Deutschland.
157 Mitarbeiter, die Nummer 8 in der Bundesrepublik. Und kaum einer Branche geht es zurzeit so blendend, wie der der Insolvenzverwalter. Fritz Westhelle hat den Ruf des Knallharten, wenn die Aussichten zweifelhaft sind. Filetieren, zerlegen, entlassen. Er sieht sich ganz anders: "nachgiebig" und "gutmütig" sei er, und schmunzelt dabei. Selbstzweifel sind ihm fremd. "Früher hat es mich manchmal nicht schlafen lassen, wenn man vielen Leuten die Kündigung aussprechen muss, weil sich hinter jeder einzelnen Kündigung ein Schicksal verbirgt. Ich habe das schlechte Gewissen an dem Tag abgelegt, als ich mir sicher war, dass es kein anderer besser kann als ich."
Einer, dem nun eine Kündigung bevorstehen könnte, ist der Lagerist Volker Gerhold, 45. Seit 25 Jahren gibt er hinter seiner Theke Dichtungsringe und Kotflügel raus. "Ich bin jetzt 45, wer will so einen wie mich noch einstellen", sagt er ein wenig resigniert und schlurft durch das riesige Ersatzteil-Lager, das vor Insolvenzeröffnung noch schnell leer geräumt wurde.
Der Mechaniker Ali Reyhan, 29, gibt sich kämpferischer. "Ich vertraue keinem mehr nach so vielen Jahren hier. Mir ist egal, ob ich demnächst arbeitslos werde oder nicht. Aber ich will endlich Klarheit, wie es weiter geht."
Die 223 Mitarbeiter in den sieben Filialen sind demotiviert. Schon seit einiger Zeit kommt der Lohn unpünktlich, Weihnachtsgeld gibt es schon länger nicht mehr, und nun kündigt der Insolvenzverwalter Westhelle an, "dass er auf keinen Fall mit allen Mitarbeitern den Betrieb fortführen wird". Wenn überhaupt.
In den ersten drei Monaten nach Eröffnung der vorläufigen Insolvenz zahlt die "Agentur für Arbeit" in Nürnberg Löhne und Gehälter. Solange werden alle weiter beschäftigt. Bis dahin hoffen sie, dass Westhelle einen neuen Investor findet.
Wenn nicht, droht den Mitarbeitern das Schicksal, was die ganze Nation bewegt: Arbeitslosigkeit. Mit seinem Porträt über den Insolvenzverwalter Westhelle erzählt Klaus Stern ein dramatisches Kapitel deutscher Realität.
Der Autor wurde für seine Dokumentationen mehrfach ausgezeichnet. Er erhielt 2003 für "Andreas Baader - Der Staatfeind" den Deutschen Fernsehpreis und den Herbert Quandt-Preis 2005 für "Weltmarktführer - Die Geschichte des Tan Siekmann".
Release-Infos:
File Format: AVI
File Size: 325.03 MB
Play Time: 43:30 mins
Video Header Info
Video Codec: DivX 5.21 2-pass
Video BitRate: 911 kBit/s
Video Frames/Sec: 25.000
Width x Height: 688 x 384
Audio Header Info
Audio Codec: MPEG-1, Layer 3
Audio BitRate: 124 kBit/s
Audio Channels: 2 (Stereo)
Audio SampleRate: 48.000 kHz
ED2K-Links
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