Dokumentation 2005 Moderation: Dirk Steffens Die Wild-Life-Reportage
Allein ihr Anblick versetzt viele Menschen in Panik - Arachnophobie, die Angst vor Spinnen, ist weit verbreitet. Oft ist diese Angst unbegründet - gerade in Deutschland. Doch in Chile können Spinnen wirklich jeden Menschen das Fürchten lehren. In dem südamerikanischen Land ist höchste Vorsicht geboten: Hier leben die braune Einsiedlerspinne und die weltbekannte Schwarze Witwe. Beide sind ausgerüstet mit Giften, die für den Menschen verheerende Folgen haben können. Die braune Einsiedlerspinne fühlt sich in Häusern am wohlsten und ist deshalb besonders für Kinder gefährlich. Zwar ist sie nicht aggressiv, aber ihre Vorliebe für dunkle Zimmerwinkel prädestiniert die hochgiftige Spinne für unfreiwillige Zusammenstöße mit den eigentlichen Bewohnern des Hauses - den Menschen. Ihr Biss ist nicht nur äußerst schmerzhaft, er führt auch zu beachtlichen Gewebeschäden und in einigen Fällen auch zum Tod. Einsiedlerspinnen sind sehr anpassungsfähig und können auch in gemäßigten Breiten überleben, wie das Beispiel Finnland zeigt. Auch aus diesem Grund wird in Chile an der Herstellung eines Serums gearbeitet, um in Zukunft gezielt gegen die Giftwirkung vorgehen und Menschenleben retten zu können. An dem Gift der Schwarzen Witwe sind Forscher aus ganz anderen Gründen interessiert. Die fingernagelgroße Spinne, die hauptsächlich in den ländlichen Regionen Chiles anzutreffen ist, verursacht mit ihrem Biss ungewöhnliche Symptome beim Menschen, vor allem aber bei Männern. Unerträgliche Schmerzen gehen einher mit Panikschüben und Beklemmungsgefühlen in der Brust. Doch es gibt noch eine andere Nebenwirkung: gebissene Männer berichten von einer schmerzhaften Erektion. An der Universität Temuco untersucht man seit einigen Jahren dieses Phänomen. Inzwischen hat man den potenzfördernden Bestandteil des Spinnengiftes isolieren können und ist überzeugt, im Laufe des Jahres 2005 ein Potenzmittel für den Mann herstellen und auf den Markt bringen zu können. Die Spinnen Chiles - selten lagen Angst und Faszination so nahe beieinander...