Der Drang zu den Reichtümern des Ostens war das wichtigste Motiv für die Entdeckung großer Teile der Erde. "Wir suchen Christen und Gewürze", sagte Vasco da Gama zum Zamorin von Calicut, als er 1498 die Pfefferküste Indiens erreichte. Christen, das war jener legendäre Priesterkönig Johannes, der mit seinem Volk irgendwo in der Tiefe Afrikas oder in der Weite Asiens leben sollte; Gewürze, das waren Pfeffer, Muskat und Nelken, die in Europa so wertvoll wie Gold und Elfenbein wurden. Die Geschichte der Entdeckung des Seewegs nach Indien beginnt 1415 mit Heinrich dem Seefahrer, und sie endet mit Manuel dem Glücklichen, als dessen Kapitän Francisco Serrao 1511 die Molukkeninsel Ternate erreichte. Die Abenteuer der Seefahrtsge-schichte verbinden sich mit den Namen Gil Eanes, Alvise da Cadamosto, Diogo Cao, Bartolomeu Dias, Vasco da Gama, Alfonso D'Albuquerque. Columbus entdeckte, auch auf der Suche nach Indien, Amerika - ein Nebenergebnis der seefahrerischen Erkundungsanstrengungen jener Zeit. Die portugiesischen Entdecker umschifften das Kap Bojador, das bis dahin als fürchterliches Ende der Welt galt, sie erschlossen die westafrikanische Küste, erreichten das Kap der Guten Hoffnung und erfuhren damit, dass der afrikanische Kontinent im Süden ein Ende hatte. Sie errichteten Stützpunkte in Ostafrika, überquerten den Indischen Ozean und stießen bis zu den Gewürzinseln am Rande des Pazifiks vor. Der Film von Ebbo Demant folgt den Spuren der Seefahrer und Eroberer und verbindet die Bilderreise in die Entdeckungsgeschichte der Erde auch mit Betrachtungen über die Folgen der Eroberungen.