Soziale Insekten wie Bienen, Ameisen und Termiten haben die Menschheit schon immer durch ihre perfekte Organisation fasziniert. Die Grundlage für den sozialen Zusammenschluss bildet einzig und allein die Fähigkeit dieser Insekten, eine Substanz (Wachs, Leim, Pheromone etc.) abzusondern. Die ersten sozialen Vereinigungen basierten auf der Absonderung von Baumaterialien wie Seide. Im Vergleich zu anderen tierischen Absonderungen ist die Seide ein ausgezeichneter Informationsträger, der die sozialen Bindungen fördert. So nutzen webende Gliederfüßler wie Raupen, Spinnen, Milben und einige Ameisenarten die Seide als "intelligentes" Material, oftmals als regelrechte Waffe zum Schutz von Raubtieren. Darüber hinaus ermöglicht dieser wundersame Stoff Kommunikation, Transport, Ernährung und Reproduktion. Das soziale Leben vollzieht sich in diesen Netzwerken, wobei die Seide als Grundlage der Gemeinschaft fungiert. In den Kolonien leben bisweilen mehrere Tausend winziger Tiere, die eine individuelle Planung zu haben scheinen. Auch die gesamte Gruppe ist bestens organisiert, und dies ohne Chef. Wissenschaftler bezeichnen dieses Phänomen als Schwarmintelligenz oder kollektive Intelligenz. Auf der Grundlage einer Studie zu diesen Tiergesellschaften wurden computergestützte Modelle mit virtuellen Insekten geschaffen, die gemeinsam an der Lösung von komplexen Problemen arbeiten, wie etwa der Wegeermittlung in einem überfüllten Telekommunikationsnetzwerk. Diese Modelle sind besonders für das Internet und den Bereich der Telekommunikation von großem Nutzen, da diese Netzwerke nicht überwacht werden und dynamisch auf Schwankungen im Informationsfluss reagieren müssen. Die Dokumentation ergründet diese wohl organisierten Gemeinschaften zum Teil seltener Tierarten unserer Erde.