Seinen Ruf als "Würmerfresser" wird er wohl nicht mehr los. Rüdiger Nehberg, geboren 1935, ist Europas bekanntester Survival-Spezialist. Er hat wie kein Zweiter das Leben jenseits der Zivilisation erkundet und mit geradezu masochistisch anmutender Leidensfähigkeit an sich selbst getestet. Sein Lebensmotto: dem Abenteuer einen Sinn geben! Sein erstes Survival-Training absolviert er 1968 und ist sofort fasziniert. Er lernt, sich in extremsten physischen und psychischen Situationen zu behaupten. Um seine Reisen zu finanzieren, lernt Nehberg das Bäckerhandwerk und eröffnet in Hamburg drei Geschäfte. Mit einem selbst konstruierten Boot bezwingen Nehberg und zwei Kameraden, darunter der junge Kameramann Michael Teichmann, 1972 in 43 Tagen als erste den Blauen Nil: 1.000 Kilometer vom äthiopischen Hochland bis zur sudanesischen Grenze. 1975 versucht er sich nochmals am Blauen Nil - diesmal mit tragischem Ausgang: Kameramann Teichmann wird von einheimischen Straßenräubern erschossen. Ein Albtraum, der Nehberg noch lange verfolgen wird. Auch auf andere Weise wird die Tragödie zum Wendepunkt in seinem Leben: Erstmals wird der Name Nehberg einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. 1981 macht sich Nehberg zu Fuß auf eine 1.000 Kilometer lange Reise durch Deutschland. Die Regeln: keine besondere Ausrüstung, nur von dem leben, was sich unterwegs findet, keine Gesetze verletzen, nicht betteln, die Natur respektieren. Das Fernsehen ist dabei. Elf Millionen Zuschauer sehen den Fernsehfilm, seine Survival-Bücher erreichen Rekordauflagen.