Ob Jesus, Moses oder Abraham - keiner anderen Gestalt widmet die Bibel so viele Textseiten wie König David. Die Aufmerksamkeit, die dem Goliath-Bezwinger in der Bibel entgegen gebracht wird, steht im krassen Gegensatz zu dem Mangel an archäologischen Belegen für seine Existenz. Inwieweit ist König David nur eine Erfindung der biblischen Autoren? Die filmische Recherche führt zurück in das Jahr 1000 vor Christus. Mit einer Mischung aus dokumentarischer Spurensuche und dramatisierenden Spielszenen überprüft der Film den historischen Gehalt der biblischen Berichte zu David. Der berühmte Zweikampf gegen Goliath wird dabei ebenso untersucht wie die Eigenschaften Davids als Sänger und Dichter. Im Ergebnis wird der Versuch unternommen, die Gründe für die herausragende biblische Bedeutung der Davidgestalt zu benennen. Im Film kommt auch der renommierte Archäologe Israel Finkelstein zu Wort, dessen kritische Thesen zur Geschichte Israels die überkommenen Lehrmeinungen nachhaltig erschüttert haben. Finkelstein formuliert die Umstände, die zu Beginn der Eisenzeit die Entwicklung eines eigenständigen israelitischen Staatswesen begünstigten bzw. sogar erzwangen. König David lebt zu einer Zeit, in der sich erste Ansätze einer israelitischen Identität herausschälen. Dass er selber zu einem wesentlichen Element dieser Identität werden sollte, liegt an zwei Ereignissen, die David zugeschrieben werden: die Vereinigung der israelitischen Stämme und die Eroberung Jerusalems. Dabei wird das Geheimnis seines Erfolges in einem besonderen Bund gesehen, den David mit dem Gott der Israeliten eingeht. Diese Verbindung wird schließlich zur literarischen Überhöhung der David-Gestalt führen und ihr einen herausragenden Platz in der biblischen Überlieferung sichern. Das davidische Reich selbst aber sollte nach nur einer Generation wieder auseinander brechen.