Dokumentation 2005 Moderation: Dirk Steffens Die Wild-Life-Reportage

Wenn der Vater mit dem Sohne: Wer kennt Sie nicht, die ewigen Spaziergänge ins Grüne, auf denen Papa mit leuchtenden Augen sein Wissen über die Natur mit dem Filius teilt? Doch während sich die Väter unserer Breiten gewöhnlich mit Feldhasen und Greifvögeln zufrieden geben, stoßen der Indio Yung Sandy und sein Sohn Dorian schon nach wenigen Metern auf eine Boa Constrictor. Die beiden leben im Iwokrama Forest, einem Schutzgebiet im Regenwald Südamerikas, wo es vor gefährlichen Tieren nur so wimmelt? Guyana im Norden von Südamerika ist ein natürliches Paradies. Hier gibt es sie noch: Die großen, zusammenhängenden Regenwälder, die seltenen Arten wie dem Jaguar den Raum zum Leben und Jagen bieten. Das Iwokrama Forest Schutzgebiet beherbergt auf seinen 3700 Quadratkilometern Riesenotter, Harpien und zahlreiche andere bedrohte Spezies. Nirgendwo auf der Welt leben im Verhältnis zur Fläche mehr Fischarten, und bei der letzten Zählung waren elf der 81 gefundenen Reptilien der Wissenschaft zuvor unbekannt. Auch Riesenschlangen gibt es in Hülle und Fülle, vor allem die echten Boas haben in vielen Größen und Farben verschiedene Baumebenen erobert. Die größte unter ihnen ist die Abgottschlange. Sie ernährt sich von Vögeln und Kleinsäugern, die im Dschungel in ausreichender Menge vorkommen. Die imposanteste Bewohnerin des Waldes gibt sich mit solch kleinen Portionen nicht zufrieden: Eine ausgewachsene Anakonda, mit einer Länge von bis zu neun Meter die größte Schlange der Welt, frisst Tapire, Wasserschweine und andere Säugetiere. Besonders große Exemplare würden auch vor einem Menschen nicht halt machen. Yung Sandy ist als Wildhüter im Iwokrama Forest tätig. Mit seinem Sohn Dorian an der Hand durchstreift er die Wildnis und zeigt ihm die Wunder seines Arbeitsplatzes in der \"grünen Hölle\". Lässt sich das unbekannte Dickicht besser erkunden als mit einem Ranger, der es wie seine Westentasche kennt?